Manica rubida Aufzucht und Haltung
eine interessante, große Myrmicinae (Knotenameise)
mit viel Beobachtungspotenziel
nicht ganz ohne spezielle Anforderungen in der
Ameisenhaltung
Manica rubida
06.11.2013
"Ich habe fertig", das habe ich für sie als neues Nest im Angebot.
Ups, da ist mir wohl was daneben gegangen.
Ein armer, frisch geschlüpfter Mehlkäfer, der richtig Pech hat, er ist gelandet im Bereich der Mandibeln dieser Ameisen.
Zurück zur Haltung, hier sollen sie rein.
Das Gipsnest ist mir nicht so richtig gelungen, zu schnell ausgehärtet und deutlich sichtbar gerissen.
Kann das gut gehen?
Dürfte doch einen guten Ansatz für diese Ameisen ergeben, sich für einen Ausbruch durch zu knabbern.
Da muss ich ein Auge drauf haben!
Ist das so, was meint Ihr, nutzen Manica rubida so eine Chance um ihren Lebensraum zu erweitern?
Was ist überhaupt bei dieser Art bekannt, wie sie ihre Mandibeln einsetzen, um in der Haltung ihren Lebensraum zu erweitern?
Ein ganz anderes Problem, habt Ihr eine Vorstellung wie ich sie in ihr neues Nest bekomme?
Mein erster Ansatz.
08.11.2013
Probleme?
Was soll ich schreiben, sie sind schon da.
Diese Ameisen gehören zu den Umzugsfreudigeren,
gleich am selben Tag an dem sie Zugang zum neuen Nest bekamen, ging der Umzug los.
24 Stunden später dieser Anblick.
Fällt Euch was auf?
Im Nest fehlt so einiges, was genau verdeutlicht ein Blick in ihr altes Nest.
Sie fast nur noch nicht ausgewachsene Larven in das neue Nest verfrachtet.
Eier, Larven die sich bald verpuppen und Larven lagern sie weiterhin im alten Nest.
Wie zu sehen, auch ihre Königin ist nicht umgezogen.
Wenn Ihr jetzt fragt, warum selektieren sie ihren Nachwuchs derart, liegt eine Antwort nahe.
Das neue Nest ist deutlich feuchter.
Ist nachzulesen, das Manica rubida Zweignester anlegen, zumindest diese leben jetzt so.
Solange die Möglichkeit besteht, bleibt ihnen ihr altes Nest erhalten.
Wann sie es räumen müssen, entscheiden sie selber.
Womit ich zu einer vorab gestellten Frage komme.
Was ist überhaupt bei dieser Art bekannt, wie sie ihre Mandibeln einsetzen, um in der Haltung ihren Lebensraum zu erweitern?
Sie knabbern nur wenig, allerdings reicht das immer noch, um nach längerer Zeit aus einem externen Nest auszubrechen.
Ganz ohne Probleme verlief der Teilumzug nicht, hab ich damit doch ein ordentliches Durcheinander angestellt..
Naja ihr Halter musste doch einfach gleich alle Schläuche mit austauschen.
Dass sie jetzt ein T-Stück im Schlauch aus der Arena als Aufteilung zu ihren Nestern haben, beschäftigt sie noch immer.
Sie tragen Insekten, was schreibe ich da bloß, ziehen Insekten überwiegend erst ins alte Nest.
Später wieder zurück bis zum T-Stück und dann ab ins neue Nest.
Sicherlich auch eine Möglichkeit sich zu beschäftigen und für mich die Beobachtungen, wie sie das regeln.
Ameisen sind ausdauernd und so wundert es nicht, das auch die Larven im neuen Nest nicht verhungern müssen.
Bei Manica rubida zu Hause herrscht Selbstbedienung, mit ihren überaus beweglichen Hälsen sind sie gleich bei der Sache.
12.11.2013
Die Verteilung ihrer Eier, Larven, Puppen in den Nestern haben sie beibehalten.
Die Wegeaufteilung durch ein T-Stück im Schlauch ist kein Problem mehr, das klappt jetzt prima.
Was sich nicht geändert hat, ihr überaus großer Appetit auf Insekten.
Um die 20 Goldfliegen und 10 - 12 ausgewachsene Mehlkäferlarven pro Tag reicht ihnen nicht mehr.
Dankbar nehmen sie dazu noch 5 mittlere Grillen und ein paar frische Mehlkäferpuppen.
Da sie davon nichts liegen lassen, ist davon auszugehen, sie würden durchaus noch mehr nehmen.
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Als größeres Volk können sie alles an Futter gebrauchen, was in ihrer Anlage landet.
Mit viel Eifer geben sie alles, versuchen hier eine Mehlkäferlarve aus ihrem Müll zu zerren.
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18.11.2013
Hat sich was verändert?
Oberflächlich hingeschaut nein.
In den letzten Tagen haben sie jedes frisch gelegte Ei ins neue Nest getragen.
"Zum Ausgleich" tragen sie dafür fast alle Larven, die sich bald verpuppen wollen, ins alte Nest.
Was für ein Aufwand, gut irgendwie müssen sie sich ja beschäftigten.
Letzte Nacht war Änderung angesagt, sie es sich anders überlegt, ihre Königin ist jetzt im neuen Nest.
Eine richtige Gemeinheit, gerne hätte ich beobachtet, ob ihre Königin alleine den Weg läuft oder ob Arbeiterinnen sie zerren oder tragen.
Tragen wäre wohl auch nicht einfach gewesen.
Die Königin ist immer noch voll in Legestimmung, ihr praller Gaster dürfte das mehr als verdeutlichen.
22.11.2013
14 Tage ist es jetzt her das sie ein neues Nest bewohnen.
Sie haben sich geeinigt auf folgende Nestnutzung.
neues Nest altes Nest
Irgendwie haben sie es beim alten Nest geschafft, Sand und feinen Kies zwischen Glasplatte und Nestauflagefläche zu stopfen.
Ausdauernd wie sie nun mal sind steht mir dadurch schon wieder Arbeit ins Haus.
Wenn sie so weiter machen, ist der entstehende Spalt bald so weit, das sich ihr Futter selber suchen gehen.
Was für eine Freude an Beobachtungsmöglichkeit, oder sollte ich schreiben,
ein Problem nimmt seinen Werdegang.
Diese gierigen Tiere sind dabei,
eine Drohnenpuppe unserer Honigbienen durch die Öffnung eines zu kleinen Schlauches in Richtung ihres Nestes zu zerren.
Wird richtig lustig werden, wissen diese Ameisen doch nicht, dass es nicht passen wird.
Allerdings letztendlich doch kein Problem, ihr Lösungsansatz wird schon am Videoende sichtbar.
Was nicht passt, wird passend gemacht,
mit ihren Kräftigen Mandibeln (Mundwerkzeugen) bekommen sie auch so eine große Drohnenpuppe locker klein.
08.12.2013
Parallel zu dem Volk, das bis jetzt ohne Winterruhe lebt, halte ich zum Vergleich ein gleich altes Volk.
Optisch betrachtet, weil ein genaues Zählen nicht möglich war, vor der Einwinterung genau so entwickelt.
Wobei Einwinterung nicht ganz passt,
sie sind nach einigen Wochen der Haltung um die 12°C erst jetzt soweit, dass es kälter werden darf.
Ein neues Nest war nicht nötig, ohne die Vorbereitung auf die Winterruhe wäre auch hier was Neues erforderlich gewesen.
Ein Überblick.
Die letzten Puppen sind geschlüpft, Larven in fast allen Größen in großer, unzählbarer Anzahl.
Was fehlt sind Larven, die sich verpuppen wollen, erkennbar an einem milchig, trüben Aussehen.
Die Königin dieses Volkes hat auch schon mitgekommen, dass ihre Schlemmermahlzeiten vorbei sind.
Ihr Gaster (Hinterteil) ist nicht mehr aufgequollen, auch sie ist bereit für die Winterruhe.
Um sie zu finden, muss jetzt schon genauer hingeschaut werden, eine dichte Arbeiterinnentraube verrät sie meistens.
Da es sich ihre Königin nicht verkneifen konnte, bis zuletzt noch ein paar Eier zu legen,
müssen auch die Kleinsten jetzt zusehen, wie sie über den Winter kommen.
Es ist nicht zu empfehlen den starren Daten für eine Vorbereitung auf die Winterruhe, nachzulesen in den Foren, zu folgen.
Unterschiedlichste Bedingungen in der Natur haben Wirkung auf den Beginn der Winterruhe unserer Ameisen.
In der Haltung verkomplizieren sich die Sachverhalte weiter, wer bekommt es schon hin,
Bedingungen wie in der Natur auch nur ansatzweise nachzustellen?
Abgesehen davon, dass die Vorbereitung auf die Winterruhe nicht nur ein paar Tage braucht,
sich durchaus über mehrere Wochen hinzieht, ist ihr Halter gefordert,
neben passenden klimatischen Bedingungen, auch noch das passende Futter anzubieten.
14.12.2013
Ein Volk mit normaler Winterruhe.
Wobei normal auch nur mit Einschränkungen zu betrachten ist.
Es geht halt nur so gut, wie winterliche Bedingungen, in der Haltung hinzubekommen sind.
Muss schon genau hingeguckt werden, um bei einer Temperatur von 1°C noch Bewegungen einzelner Arbeiterinnen zu erkennen.
Ein Teil der Arbeiterinnen hat sich als dichte Ansammlung in einer Kammer zusammengefunden.
In einer anderen Kammer, ihre Königin dicht umringt.
Andere Arbeiterinnen mehr oder weniger verstreut im ganzen Nest, was auch auf ihre Larven zutrifft.
Die kalte Luft kann die vorhandene Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen, infolge hohe Kondenswasserbildung.
Viel mehr darf da nicht mehr kommen.
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22.12.2013
Volk ohne Winterruhe.
Wie schon in der Vergangenheit bei anderen Völkern beobachtet, hat sich auch hier diese Entwicklung eingestellt.
Kaum noch Larven, die sich verpuppen, resultierend nur wenige Puppen.
Larven werden aufgezogen bis kurz vor die Verpuppung, dann ruhen sie.
Ihre Königin ist weiterhin dick und fett, mit deutlich sichtbaren Dehnungsstreifen des Hinterteils (Gaster).
Sie macht das, was sie schon den ganzen Sommer über gemacht hat, Eier legen mit nicht reduzierter Anzahl.
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Die daraus schlüpfenden Larven werden ausgezogen wie beschrieben.
Das Resultat dieser Bemühungen, die Kammern der beiden Nester sind voll mit Tausenden von Larven.
Was jetzt machen?
Die Larven dieser Ameisen futtern auch gekochtes Eigelb.
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Nur Eigelb als Eiweißfutter funktioniert nicht, wird zu viel davon angeboten, tragen die Arbeiterinnen es auf dem Müll.
Eigelb ist eine gute Ergänzung, mehr nicht.
10.01.2014
Volk noch ohne Winterruhe.
Sie wissen nicht, was sie wollen?
Genauer betrachtet, die ihnen angebotenen Haltungsbedingungen führen zu unnatürlichem Verhalten.
Jetzt sind sie wieder damit beschäftigt, Larven weiter aufzuziehen.
Was dann nicht ausbleibt, ist klar, Larven, die sich verpuppen.
Im Verhältnis der vielen vorhandenen Larven ist es nur ein kleiner Anteil die sich verpuppen, allerdings werden es Tag für Tag mehr Puppen.
Zudem nimmt der “Eierhaufen” nicht ab
Warum auch, Madam (Königin) legt weiterhin Eier, so wie es in den
Sommermonaten auch zu beobachten war.
07.02.2014
Volk immer noch ohne Winterruhe.
Mir ist nicht klar was ich von der Entwicklung dieses Ameisenvolkes halten soll?
Hungrig wie in den Sommermonaten, futtern sie alles was ich anbieten kann.
Aktivitäten in der Arena, hätte ich keinen Kalender, würde ich nicht darauf kommen, dass diese Art zurzeit gerade Winterruhe macht.
Schaue ich ihnen in ihre Nester, komme ich ins Grübeln, keine richtige Vorstellung was ich von dem was sie dort veranstalten, halten soll?
Habt Ihr mal durchgezählt, gut 1000 Larven und Puppen, könnte das hinkommen?
Wenn ihr jetzt meint, die Bilder reichen nicht, um vernünftig durchzuzählen, hier für Euch eine neue Chance, das 2. Nest dieses Ameisenvolkes.
Wie Ihr mitverfolgen könnt, ist nicht einfach hier den Durchblick zu behalten.
Sieht nicht nach einer Winterruhe aus, dennoch gibt es Verhaltensveränderungen zu dem, was ich in ihrer Sommerzeit beobachten konnte.
14.02.2014
Volk ohne Winterruhe.
Sie nehmen was sie kriegen können.
50 Goldfliegen und ein paar Heimchen pro Tag verschwinden locker in ihren Nestern.
Was in etwa so ausschaut.
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Denke da ginge noch mehr.
Nach etwa 2 Tagen kommen die unverwertbaren Teile der Insekten wieder zum Vorschein.
Grob zerkleinert wirr auf einen Müllhaufen gestapelt.
Allerdings scheinen sie sich nicht ganz sicher zu sein, ob alles was sie entsorgt haben auch wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist.
Etliche Ameisen scheinen nichts anderes zu tun zu haben als den Müll immer und immer wieder durch zu wühlen.
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Aus meiner Sicht liegt so ein Verhalten in dem beengten Platzangebot der Haltung.
Die Ameisen haben einfach nicht die Möglichkeit, nicht mehr brauchbare Futterreste weit genug vom Nest wegzutragen.
Weiter haben diese Futterreste immer noch genug Attraktivität für diese Ameisen,
die diese veranlassen, nachzugucken ob es nicht doch noch, was Brauchbares gibt.
So ein Müllhaufen ist für alles gut, was sie nicht mehr gebrauchen können wie gestorbene Ameisen, alles mit raufgepackt.
Auch wenn in den letzten Tagen die Anzahl der Larvenverpuppungen weiter zugenommen hat,
ist auf dem ersten Blick nicht ersichtlich, wo die vielen eingetragenen Insekten bleiben.
In den Sommermonaten hatte eine derart reichliche Futterversorgung eine deutlich höhere Verpuppungsanzahl (Puppenanzahl) als Folge.
Hilft nichts, da muss ich schon genauer in ihre Nester schauen, um herauszufinden, wo die Insekten bleiben.
Erstes Ergebnis, eingetragene Insekten werden schon auf dem Weg in die einzelnen Nestkammern zerteilt und das gründlich.
Ist schon klar sie, wollen es mir nicht einfach machen, ihnen auf die Spur zu kommen.
Haben sie das hinbekommen?
Nein, allerdings brauchte es für mich schon ein paar Tage mehr, um ein einen Überblick zu bekommen.
Sie versorgen überwiegend kleinste und kleinere Larven mit den Insektenstücken.
Wie die Larven ans Fliegenklein gehen, habe ich hier versucht abzulichten
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Diese wachsen entsprechend kräftig bis zu einer bestimmten Größe und dann ist Feierabend.
Werden dann zu den größten Larven getragen und bekommen dort nur noch wenig Futter.
Möglicherweise auch gar kein Futter mehr.
Durch die große Anzahl der vorhandenen großen Larven kann ich keine genaueren Beobachtungen machen die mehr Klärung bringen könnten.
Die wenigen großen Larven, die noch Futter bekommen, werden die sein die sich dann bald verpuppen.
Ist mehr als interessant, was bei diesem Ameisenvolk gerade abläuft.
14.03.2014
Was für ein Winter?
Meine Manica rubida Völker haben den ganzen Winter im Gartenhaus verbracht.
Konnten froh sein, dass sie zumindest ein paar Nächte mit frostigen Temperaturen verbringen konnten.
Überwiegend gab es wärmere Zeiten und so ist es nicht verwunderlich,
das bis auf wenige Tage, immer einige Ameisen in der Arena unterwegs waren.
Selbst an Tagen mit tieferer Temperatur verblieben diese einfach in der Arena,
bewegungslos, erstarrt.
Kaum waren die Temperaturen wieder höher, machten sie da weiter, wo sie aufgehört hatten.
Ameisen die im Schneckentempo, tollpatschig durch die Arena krabbelten.
Prognostizierte der Wetterbericht für die nächsten Tage keinen Frost,
gab es gelegentlich Zuckerwasser im Futterangebot.
Das Interesse daran war nur bescheiden.
Die warmen Temperaturen der letzten Tage brachten diese Tiere richtig in Gange.
Unzählige Ameisen, die ihre Anlage absuchten und gleich mal antesteten ob der Ausbruchsschutz auch gut durch den Winter gekommen ist.
Für mich der Anlass, die „Winterruhe“ dieser Ameisen zu beenden.
Bei mir gibt es keine stufenweise Erhöhung der Temperaturen, bis sie wieder ins warme Zimmer kommen.
Mache ich schon seit Jahren nicht mehr, eine nachteilige Entwicklung oder Schädigung der Völker gab es nicht zu beobachten.
Normal brauchen sie, wieder im Warmen, 3- 4 Tage um richtig munter zu werden.
Dieses Mal hatte ich Mühe, die Anlagen wieder zusammen zubauen,
ungeduldige Ameisen, die jede Möglichkeit nutzten, um mir zu entwischen.
So aggressiv, wie es nachzulesen ist, sind Manica rubida zum Glück nicht.
Sie versuchen eher in die Finger zu beißen als zu stechen.
So hatten wir alle unseren Spaß und die Ameisen jetzt wieder sommerliche Temperaturen.
Waren sie den Winter über kaum für Zuckerwasser zu begeistern, stürmten sie jetzt die Tränke.
Dicht gedrängt und übereinander gestapelt versuchten sie an die süße Flüssigkeit zu gelangen.
Jetzt, eine Woche nach der „Auswinterung“ gehen sie auch wieder Insekten und das nicht zu knapp.
Volk ohne Winterruhe.
Auch diese Ameisen haben sich komplett auf Sommer umgestellt.
Ihre Larven wachsen wieder und die Puppenanzahl hat mehr als deutlich zugenommen.
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Die Königin macht das, was sie auch den ganzen Winter gemacht hat, reichlich Eier legen.
22.03.2014
Sind meine Ameisen gut über den Winter gekommen und besteht die Notwendigkeit für einen Umzug,
müssen sie schon bald nach der Winterruhe ran.
Das Schicksal traf jetzt mein größtes Manica rubida Volk.
Schon im Herbst war ihr altes Nest nicht mehr ausreichend.
Nachdem sie ihr altes Nest, nach der Winterruhe aufgeräumt hatten und mir einen Überblick ermöglichten,
was es an Ameisen nicht über den Winter geschafft haben, stand Umzug auf dem Plan.
Etwas an der Nestfeuchtigkeit drehen und diese Ameisen reagieren schnell das sie umziehen sollen.
Allerdings ist da besondere Vorsicht angebracht, das alte Nest komplett austrocknen zu lassen,
ohne das sie schon komplett ausgezogen sind, kann Verluste bringen.
Auch wenn sie es nicht richtig feucht brauchen, wie es in den Foren nachzulesen ist, etwas Feuchtigkeit muss sein.
Kaum hatten sie das neue Nest erkundet, ging der Umzug los.
Ordentlich fix auf den Beinen, wurde Larve für Larve ins neue Nest geschleppt.
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Mit den richtig großen Larven, die mal Jungköniginnen werden wollen, hatten sie schon so ihre Mühe.
2 Tage länger haben sie nicht gebraucht.
Um sie noch dazu zu veranlassen, auch noch die restlichen Larven aus dem alten Nest zu räumen, habe ich ihnen die Bettdecke weggezogen.
Mit anderen Worten die Nestabdunklung entfernt.
Was jetzt kommt, kann mir die Frage denken, wo sind sie hin?
1. Antwort: Das neue Nest muss größer sein als das Alte.
2. Antwort: Es ist wieder ein liegendes Nest gefertigt mit Gips.
Mehr wird nicht verraten und dieser Bericht ist jetzt zu Ende.
Ihr seit damit nicht einverstanden, kann ich gut verstehen.
Sucht Euch einfach andere Berichte die sich mit der Haltung von Manica rubida befassen oder lest hier weiter.
Hier leben sie jetzt.
Noch gut sichtbar (Kondenswasser), Feuchtigkeit mein Lockmittel ihnen das neue Nest attraktiv zu gestalten.
Was hat sich verändert?
Für einen Überblick, ihr altes Nest im Vergleich zu dem, was sie jetzt haben.
Irgendwo muss ja das Ende der Arbeiterinnenzunahme bei dieser Art liegen.
Hoffe das diese Nestgröße das Ende ist, was ich anbieten/bauen muss.
26.03.2014
Schnell war die Winterruhe vergessen, erstaunlich fix haben sie wieder auf Sommerbetrieb umgeschaltet.
Nachdem sie das mit dem Umzug abgehackt hatten, gilt ihr besonderes Interesse jetzt der Futterbesorgung.
Um an Futter zu kommen, geben sie alles, wie hier wo sie versuchen einer Mehlkäferpuppe beizukommen.
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Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben, versuchen sie als Team Beute zu machen.
Bei soviel Futtergier kann es vor dem Nesteingang schon mal eng werden.
04.04.2014
Volk mit Winterruhe:
In den letzten Tagen haben sie die Annahme von Insekten fast eingestellt.
Nur gelegentlich eine Fliege am Tag mehr ist nicht.
Weiter hoch im Kurs steht Zuckerwasser.
Was ist passiert, sind diese Ameisen krank?
Ganz im Gegenteil, Erfreuliches ist im Werden.
Sie haben fast alle mit überwinterten Larven aufgezogen und diese sind jetzt dabei sich zu verpuppen.
Einige haben das auch schon hinbekommen.
Viele richtig große Larven, wird wohl wieder die leidigen Geschlechtstiere geben.
Möglicherweise auch ein paar richtig große Arbeiterinnen.
Aus den, nach der Winterruhe gelegten Eiern sind noch keine Larven geschlüpft und die Arbeiterinnen so fast arbeitslos.
Volk ohne Winterruhe:
Es gibt keine von den ganz großen Larven.
Wenn sie da nicht noch was ändert, ziehen sie keine Geschlechtstiere auf und auch keine von den großen Arbeiterinnen.
Ihre Königin ist weiter fleißig damit beschäftigt, Eier zu legen.
Die Larvenaufzucht voll im Gange.
Dementsprechend sind diese Ameisen ständig auf der Suche nach Futter.
08.06.2014
Volk ohne Winterruhe
Dieses Volk hat unzählige Larven und Puppen in der Aufzucht, nicht abzusehen, wohin das noch geht.
In den Wochen bis heute sind unzählige Arbeiterinnen geschlüpft und das Volk hat sich zum Größten entwickelt,
das ich je von dieser Art gehalten habe.
Anfangs hatten sie nur kleinere Arbeiterinnen aufgezogen, ist heute nur noch Schnee von gestern.
Gibt keine Größenunterschiede der schlüpfenden Arbeiterinnen mehr im Vergleich zu Völkern mit Winterruhe.
Hatte mal gelesen, dass einheimische Ameisenarten, die ohne Winterruhe gehalten werden, wohl keine Jungköniginnen aufziehen.
Auch das trifft bei diesem Volk nicht mehr zu, anfangs wurden nur wenige Jungköniginnen aufgezogen.
Jetzt gehen diese Ameisen in die Vollen, unzählige Jungköniginnen und wenige Männchen sind zu beobachten.
Zudem gibt es weitere nicht gerade wenige Königinnenpuppen.
Die Schwierigkeit besteht momentan darin, diese Ameisen mit Futter zu versorgen, ist unglaublich was die alles gebrauchen können.
Natürlich wurde in der Zwischenzeit eine Nesterweiterung eingefordert, die sie auch bekommen haben.
Zurzeit leben sie in 3 Nestern, das Erste ihrer Nester, was ja auch das Kleinste ist, versuche ich ihnen gerade wegzunehmen.
Ist nicht einfach sie da heraus zu bekommen, schon seit Wochen ist das Nest ohne Abdunklung.
Nest austrocknen lassen, brachte auch nur einen Teilerfolg,
die Brut haben sie fast komplett herausgetragen nur die vielen Ameisen wollen nicht weichen.
Raus müssen sie, der Platz wird bald für ein weiteres, größeres Nest benötigt.
Mit ihren kräftigen Mandibeln (Mundwerkzeugen) können sie ordentlich zubeißen, bekommen einiges klein.
In der Haltung, wo sie sich wohl daran gewöhnt haben, dass keine Gefahr besteht, dass ihnen ihre Beute abhandenkommt,
zerlegen sie dieses, mitten in der Arena in aller Ruhe.
Eingetragenes Futter wird zerkleiner und zur Selbstbedienung an ihre Larven gelegt.
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Die hier sind noch nicht soweit.
Haben ihr Futter bis vor den Nesteingang gezerrt und mühen sich ab es hinein zu bekommen.
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24.11.2014
Volk ohne Winterruhe.
Ist jetzt das 2. Jahr nacheinander das sie bei warmer Temperatur (24°C) überwintern.
Ihr verhalten ist in etwa so wie letztes Jahr um diese Zeit auch.
Ihre Königin hat die Eiablage deutlich reduziert, ihr Gaster ist nicht mehr angeschwollen wie den Sommer über.
Larven schlüpfen und werden aufgezogen bis kurz vor die Verpuppung.
Gibt wieder unzählige Larven, die zurzeit nicht wachsen.
Was sich verändert hat, gegenüber letztem Jahr, gibt mehr Larven die sich noch verpuppen.
Die Sommerentwicklung dieses Volkes war derart raumfüllend, das sie in der Zwischenzeit schon wieder ein neues Nest bezogen haben.
Insektenfutter wird deutlich verringert angenommen, Durst (Zuckerwasser/Wasser) haben sie fast wie im Sommer.
Außenaktivitäten sind reduziert.
Eine Beobachtung, die wohl nur der Haltung dieser Ameisen in Gefangenschaft geschuldet ist.
Ab einer bestimmten Arbeiterinnenanzahl und zudem guter Versorgung und passendem Klima
ziehen viele Ameisenarten auch in der Haltung Geschlechtstiere auf.
Bei Manica rubida ist der Aufwand, der dafür zu betreiben ist, nicht mal besonders hoch.
Aufgezogene Männchen sterben bald, Jungköniginnen sind deutlich ausdauernder.
Passen Licht und Temperaturen sind sie über Wochen, fast jeden Tag bemüht abzufliegen.
Wie ihr sicherlich schon gelesen habt, ist es nicht angebracht, Ameisen die nicht, ich schreibe es mal so,
nicht vor der Haustür eingesammelt wurden, vor dieser auszusetzen.
Manica rubida gibt es, soweit mir bekannt, bei mir in der Gegend nicht und somit haben die Geschlechtstiere Pech gehabt, sie kommen nicht aus der Anlage.
Über Monate wurden die Jungköniginnen geduldet und nach ihren Schwärmversuchen wieder im Nest aufgenommen.
Dann stellte sich eine Veränderung ein.
Jungköniginnen wurden attackiert, herumgezerrt gebissen bist sie starben.
Was dabei auffiel, attackiert wurden nur Jungköniginnen außerhalb des Nestes.
Im Nest war Derartiges nicht zu beobachten, auch keine Versuche die Jungköniginnen aus dem Nest zu vertreiben.
Eine wichtige Anmerkung, die nicht fehlen darf, diese Beobachtungen wurden beim ohne Winterruhe gemacht.
Bei Völkern mit Winterruhe überwintern nicht abgeschwärmte Jungköniginnen mit.
Ein Versuch um abzuklären welche Nestbereiche sie bevorzugen, feuchtere oder trockenere.
Dafür ein Nest mit nur einer großen Kammer.
Um die Feuchtigkeitsverteilung beobachten zu können ist
das Nest mit Lehm ausgestrichen.
Manica rubida ziehen um in das neue Nest YouTube-Video
Wie erwartet haben sie sich dort eingefunden wo das Nest feucht ist.
Dass sie jetzt in einem übergroßen Nest leben, stört sie nicht im geringstem, ein paar Bilder von ihrer Nachwuchsaufzucht.
Nest links unten feucht Nest rechts oben feucht
Immer dahin wo es feucht ist.
Soweit einige Einblicke in die Haltung von Manica rubida.
Sind interessante Ameisen, nicht auszuschließen das ich hier mit der Haltung eines neuen Volkes Manica rubida weiter berichte.
Manica rubida
Ameisenhaltungsbericht