Ist jetzt doch ein wenig mehr Zeit vergangen, bis ich dazu komme, weiter zu berichten.Es war ordentlich viel los in den letzten Wochen, beginnen möchte ich mit einem gerade gemachten Bild.
Ameisenhaltungsbericht Seite 2
Wie zu sehen, leben sie weiterhin im Kunststoff-Nestblock, wieder im Kunststoff-Nestblock.Der Reihe nach:Nachdem sich meine Oecophylla smaragdina nicht mehr besonders vielversprechend entwickelte, gab es eine nicht zu übersehende Entwicklung, es wurden keine Larven mehr entsorgt.Na ja, wenn sie keine mehr haben, wen wundert es, ein Blick ins Nest sollte Klärung bringen.
Nein, daran liegt es nicht, sieht besser aus als erwartet.Besonders positiv, es gibt mehr Larven, das macht doch gleich wieder Hoffnung.
Sehr zum Leidwesen der Mitbewohner in der Oecophylla smaragdina Anlage.
Wenn das so weitergeht, muss ich mir ernsthaft um den Schabenbestand Sorgen machen.Ich denke, es ist an der Zeit, wieder Insekten anzubieten.
Erstmals ist Aufräumen angesagt, das Terrarium war derart zugewuchert, dass außer Blättern kaum noch etwas zu sehen war.Etliche Pflanzenteile mussten ihr Leben lassen, damit es wieder Durchblick schafft.
So sollte es wieder gehen.
Die positive Entwicklung, wie sie sich abzeichnete, setzte sich fort.
Zurzeit gibt es gerade richtig viele Zikaden, eine gute Futterergänzung zu den üblichen Insekten.
Und dann ist es passiert!Am Abend alle noch im Kunststoff-Nestblock, am nächsten Morgen keine mehr da.Keine Brut, nicht einmal mehr eine Ameise.In einer Nacht Blätter zusammengezogen, verwebt und eingezogen, ganz schön fix die Kleinen.
Leider wissen die Ameisen es nicht besser, haben so beanspruchte Blätter einen gravierenden Nachteil, sie verwelken.Schauen wir mal, wie sie aus der Nummer wieder rauskommen.
Was ich immer wieder bewundere, es fallen keine Ameisen herunter. Erstaunlich, was ihre Tarsen an Haftkraft entwickeln, leider ergibt sich für mich als Halter daraus ein gravierender Nachteil.Diese Ameisen sind nicht sonderlich stubenrein, ihren Müll entsorgen sie prima, na ja ist auch nicht gerade sonderlich schwierig. Raus aus dem Nest und einfach fallen lassen, den Asseln freut das, die warten schon. Wie alle Ameisen müssen auch Oecophylla smaragdina kacken, kacken wo sie gerade sind, nur ihr Nest verschonen sie damit. Dann komme ich ins Spiel, zumindest an der vorderen Scheibe muss der Mist weg. Dass diese Ameisen überaus aggressiv reagieren, habe ich bereits geschrieben. Leider lässt es sich bei Reinigungsarbeiten nicht vermeiden, dass Finger und Arm an die Blätter ihres Nestes kommen, das bringt sie so richtig auf die Palme. In Massen strömen sie aus ihrem Nest und nicht selten mir in den Ärmel. Ärmellos hilft auch nicht, hatte ich auch schon geschrieben, diese Ameisen beißen. Mit der guten Haftkraft ihrer Beinsohlen und ihren sich festbeißenden Mandibeln sind sie nur schwer wieder loszuwerden.25.10.2025Ihr Domizil im Grünen hat etwa vier Wochen gehalten.
Durch die fortschreitende Vertrocknung des Blattwerks stand erneut ein Umzug auf der Tagesordnung.
Eine weitere Begebenheit, die wahrscheinlich auch zum Umzug gedrängt hat, ist die Wärme. Diese Ameisen können geringste Temperaturänderungen wahrnehmen und darauf reagieren. Die Terrariumheizung hatte ich vor Wochen auf 25°C heruntergestellt. Den Sommer über war sie nur wenig bis gar nicht in Betrieb. Mit den jetzt tieferen Temperaturen läuft sie häufiger. Das Blattnest der Ameisen liegt im Wärmestrahlungsbereich und könnte etwas zu warm gewesen sein.In einer einzigen Nacht umzuziehen, das war nicht mehr machbar, drei Tage haben sie gearbeitet.Stellt sich die Frage, wo sind jetzt untergekommen?
31.10.2025Was ich beobachten konnte, in einer Nacht haben sie den Umzug nicht geschafft. Mit mehr oder weniger Eifer haben sie drei Tage für den Umzug benötigt. Schaut euch diese Bilder an, und ihr könnt nachvollziehen, dass sie mehr Zeit gebraucht haben.
19. November 2025Es gefällt den Oecophylla smaragdina in dem künstlichen Kunststoffnest. Die Anzahl der Arbeiterinnen hat sich überdeutlich gesteigert, es sind jetzt mehr als je zuvor.Ihre Königin hat sich ein wenig verändert, ihr Gaster (Hinterleib) ist angeschwollen, und es haben sich deutlich sichtbare Dehnungsstreifen gebildet.
Die Ursache, sie legt momentan viele Eier.
Es müssen nicht immer Insekten sein.
Eigelb als Futter nehmen Oecophylla smaragdina auch.
Mit ihrer Entwicklung sind sie jetzt wieder an einem Punkt angelangt wie etwa vor einem Jahr. Die Anzahl der Larven hat reichlich zugenommen, allerdings scheint es, dass viele davon nicht mehr wachsen. Sollte die Misere erneut auftreten, dass bald viele Larven sterben?Mehrfach wurde ich gefragt, was es mit der Nestbox auf sich hat.Inspiriert durch ein Video von „Antstore“, in dem der Bau eines Reagenzglasbaumnests und die Haltung der Oecophylla smaragdina beschrieben und gezeigt wird,war mein Gedanke, etwas Ähnliches in anderer Form und Größe umzusetzen.Weiterer Hintergrund:Eine Möglichkeit, um diese Ameisen auch im Nest beobachten zu können, in einem Blattnest sind diese stark eingeschränkt bis gar nicht vorhanden.Blattnest ist das Stichwort:Blätter geben diesen Ameisen nicht nur Schutz, sondern – so jedenfalls meine Gedanken früher – auch Feuchtigkeit.Reagenzgläser gibt es von klein bis riesengroß, was fehlte, war eine Einrichtung, die dauerhaft für Feuchtigkeit sorgt.Zudem störte mich ihre runde Form.Direkt im Terrarium hielt ich ein künstliches Nest auch nicht für zweckmäßig.Gründe: Befeuchtung, Temperierung, Beobachtungsmöglichkeiten.Alles Überlegungen, die einen Selbstbau erforderlich machten.Wie wurde dieser umgesetzt?
Gebaut, wie das Terrarium auch, mit Acrylglas.Die länglichen Kammern sind als Nestbereiche gedacht und, wie zu sehen, gut angenommen.Die hinteren kleineren Kammern sind die Wasserspeicher, sie sind nachfüllbar und durch eine Gaze von den Nestkammern getrennt.
Immer wichtig ist eine ausreichende Belüftung, die durch Bohrungen und Gaze-Fenster realisiert wird.Jede der Nestkammern hat eine Öffnung zum Terrarium.Zur Realisierung von Licht- und Wärmeschutz ist die komplette Nestbox in eine Styroporkammer eingebaut, besser beschrieben, ummantelt.Die vordere Platte ist abnehmbar.
Oecophylla smaragdina brauchen es warm, in der Styroporbox ist eine geregelte Heizung integriert.Simpel aufgebaut, realisiert mit einer 12-Volt-Heizfolie.Dazu ein Temperatursensor und eine elektronische Regelung bzw. ein elektronisches Regelgerät.Der Sicherheit geschuldet, die 12-Volt-Spannungsversorgung, zudem lassen sich für diesen Spannungsbereich leicht elektronische Regelungen selbst bauen.
Update 06.12.2025
Richtig was los ist, sollte man denken.Durstig waren sie schon immer, und besonders Zuckerwasser wird gerne getrunken. Mit Insektenfutter sieht es derzeit mau aus, kaum Interesse, nur wenig wird genommen.Trotzdem scheinen sie irgendetwas zu suchen, so aktiv waren sie noch nie, kein Ort im Terrarium bleibt unbelaufen, irgendetwas scheint zu fehlen.
Mit den Beobachtungen von vor etwa einem Jahr komme ich zu der Überzeugung, dass Oecophylla smaragdina eine Ruhezeit einlegen. Die Larvenaufzucht wurde fast komplett eingestellt, nur noch wenige Larven werden bis zur Verpuppung aufgezogen.
Verwunderlich dabei ist, dass ihre Königin weiterhin viele Eier legt.
Mittlerweile gibt es reichlich viele kleinste Larven, für die sie jetzt drei Kammern des Kunststoffnestblocks belegen.
Ihrem derzeitigen Erkundungseifer fällt hoffentlich nicht die Klimaregelung des Terrariums zum Opfer. Hoffentlich ist der Temperatur-Feuchte-Sensor widerstandsfähig genug.