Cataglyphis oasium Bericht Teil 2
- Ameisenhaltung
- Ameisenaufzucht
- Ameisenhaltungsbericht
- Cataglyphis oasium über viele Jahre beobachtet.
Wärme liebende Ameisen, einfach in der Haltung.
Besonders aktiv, überaus vermehrungsfreudig.
Gute, ausdauernde Jäger.
Ruhezeiten (Diapause) bei Raumtemperatur.
24.03.2012
Ameisenhaltung ist und bleibt eine Herausforderung, die immer mit Überraschungen aufwartet, nicht alles entwickelt sich wie gedacht
und andere Dinge gehen richtig ab.
Komme immer noch nicht aus dem Staunen heraus, was für eine Entwicklung Cataglyphis oasium hin bekommen hat.
Noch nicht mal ein Jahr ist vergangen, als sie als kleines Volk mit wenigen Arbeiterinnen, bei mir den Versuch gestartet hatten, einfach nur zu überleben.
Es reicht ihnen schon nicht mehr nur ihre Arbeiterinnenanzahl weiter zu erhöhen,
Cataglyphis oasium
sie sind schon dabei, Sorge zu tragen, dass ihre Art sich weiter verbreitet.
Die Larven dieser Art haben richtig lange Hälse, gut um an Futter zu kommen.
Jeden Tag schlüpfen viele Arbeiterinnen, die Hilfe brauchen um aus ihren Kokons zu kommen und die letzte
Puppenhaut los zu werden.
Immer wieder interessant, ein Blick ins Nest.
27.03.2012
Auch ihre Aktivitäten am Nesteingang sind deutlich angestiegen, da ist immer, Tag und Nacht, richtig was los.
Sie gönnen sich ständig mehre größere Arbeiterinnen als Eingangswachen.
Obwohl diese Ameisen in der Arena überwiegend flüchten wenn ich ihnen z. B. mit einer Pinzette zu nahe komme, die Wachen am Nesteingang sind
griffig und aggressiv.
In den frühen Morgenstunden, gleich nach dem sich das Licht eingeschaltet hat, suchen sie besonders emsig nach Futter, das können schon mal locker
100 Ameisen werden.
Richtig zählen kann ich sie nicht, die Biester halten einfach nicht ruhig.
Unermüdlich geht es durch die Arena, gerne klettern sie dabei in Hohlräume, die auf dem Boden liegen.
Wie früher schon beschrieben, sie lassen keine Pflanze, Pflanzenstängel, Steinhaufen aus, rauf bis in die höchste Spitze
und genauso schnell wieder runter.
Den Weg nach unten kürzen sie auch schon mal ab, in dem sie runter fallen, ob versehentlich oder absichtlich, konnte ich noch nicht herausfinden.
Frage mich immer was sie auf den Pflanzenstängeln, wollen, denn gute Jäger sind sie nicht.
Auch bei höherer Arbeiterinnendichte in der Arena, ein gesundes Heimchen, egal wie groß, erwischen sie nicht.
Eine Erklärung könnte sich ergeben aus ihrer Vorliebe für Würmer/Raupen, die müssten sie gut auf Pflanzenteilen erbeuten können.
So geschickt wie sie Beutetiere transportieren, am Nesteingang passt es nicht immer.
Habt ihr sie gesehen, die Jungkönigin?
Die sind morgens auch besonders aktiv und versuchen zu schwärmen.
31.03.2012
Oh je was für eine Aufregung, heute stand Schwärmen auf dem Programm, mehr als Hundert Jungköniginnen gingen auf "Männerschau".
Gut richtiger ist zu schreiben, versuchen abzufliegen.
Das sieht nicht anders aus wie bei so manchen anderen Ameisenarten auch, raus aus dem Nestausgang, aufgeregt umher laufen, rauf auf
alle höheren Einrichtungsgegenstände.
Sind die Arbeiterinnen dieser Art schon schnell auf den Beinen, die Jungköniginnen überbieten das.
Jeden Vormittag bringen die Jungköniginnen ordentlich Bewegung in das Arenaleben, bis in die frühen Nachmittagsstunden
veranstalten sie ordentlich Wirbel.
Macht richtig Spaß eine Zeit lang ihrem Treiben zu folgen, quirlige Tiere die über mehre Stunden keine Pause zu kennen scheinen.
Unter der Arena, im Nest ist es ruhiger geworden, mit dem Schlupf der ersten Jungköniginnen hat die Altkönigin die Eiablage eingestellt.
Kommt jetzt eine weitere Ruhephase?
21.04.2012
Was für ein Ameisensommer, kurz und intensiv, ist ja ein Ding, da, kommt nichts mehr, sie wollen schon wieder ruhen.
Träge voll gefutterte Ameisen sitzen dicht gedrängt in den Kammern, nichts mehr los bei der Bande.
Larven gibt es etwa noch 10, die Puppen sind fast alle geschlüpft.
Na ja hat auch sein Gutes, brauche keine Insekten mehr besorgen, sie nehmen diese nur noch selten.
Trinken, Zuckerwasser, Wasser, das geht noch, ansonsten ist es ruhig geworden in der Arena, deutlich weniger Arbeiterinnen am Furagieren.
Einzig die Jungköniginnen sind noch darauf bedacht, ihren Halter zu unterhalten.
In den frühen Vormittagsstunden, wie die letzten Wochen schon gehabt, veranstalten sie für ein paar Stunden ordentlich Wirbel.
05.05.2012
Gibt immer was Neues zu entdecken in der Ameisenhaltung, wichtig dafür sich was einfallen zu lassen und beobachten, was wird.
Daraus ergeben sich nicht selten die besonderen Erlebnisse einer Ameisenhaltung,die motivieren und anregen, sich weitere Versuche einfallen zu lassen.
Cataglyphis oasium sind besonders flink auf ihren Beinen, allerdings lässt sich das noch deutlich steigern.
Sie sind Wasserscheu.
Ich mit der Sprühflasche ein paar Mal ordentlich in die Arena gesprüht und die Hektik nahm ihren Anfang, aus allen Ecken kamen sie und wohin ging ihr
Weg, ab ins Nest.
Da muss das Timing schon genau passen, sonst passen sie nicht mehr alle durch den Nesteingang.
06.07.2012
Wie es mit diesem Volk weiter geht, ist vollkommen offen?
In den Foren sind Berichte nachzulesen, dass Völker dieser Art, zurzeit ordentlich Nachwuchs aufziehen.
Ist es möglich das in der Haltung die Jahreszyklen bei dieser Art derart auseinander driften?
Meine machen das, was sie schon die letzten Wochen gemacht haben, sie lassen mich in die "Röhre" gucken.
Nicht dass ich unbedingt klagen muss, in der Arena ist immer noch ordentlich was los, zumindest in den Morgenstunden.
Mit fortschreitender Tageszeit verlieren sie die Lust sich in der Arena zu zeigen, in den Abendstunden ist es soweit, das ich durchaus die noch in der Arena
aktiven Ameisen zählen könnte.
Na ja bei so einem großen Volk bringt das richtig auch nichts mehr, die Nestkammern stecken voll von dicken fetten Arbeiterinnen, die sich kaum rühren
und zu warten scheinen.
03.08.2012
Ihre Ruhephase ist zu Ende.
Wie ich darauf komme, ihre Königin legt wieder Eier, mehre Eipakete gesichtet.
Ohne jegliche Anreize starten sie wieder durch, genau so, wie sie von sich aus die Ruhephase begonnen hatten.
Die Temperaturen der letzten Wochen, was der Raum hergegeben hat, 24 - 30°C.
Wie nach der letzten Ruhephase haben sie auch diesmal kurz, vorm Durchstarten (Übergang zur aktiven Brutzeit), gründlich ihr Nest gesäubert und so
manches vertrocknete Futter herausgetragen.
Die Damen haben es sogar geschafft, einen ordentlichen Müllhaufen anzulegen.
So wie ich ihren Hunger einschätze, wird es jetzt Zeit für mich immer eine Schachtel Heimchen mehr zu kaufen.
Na ja, eine gute Versorgung hatten sie auch in ihrer Ruhephase.
Ganz so gierig wie in Zeiten der Brutaufzucht waren sie zwar nicht, allerdings konnten sie weiterhin so manches Insekt gebrauchen und da war aufzupassen.
Auch ohne Insektenbedarf sammeln und tragen diese Ameisen doch noch reichlich davon ein.
Wo bleibt das Zeug, wird einfach in Nestkammern gebunkert ohne jegliche Verwertung.
Bei zu feuchtem Nest gammelt das Zeug, sonst vertrocknet es ungenutzt.
17.08.2012
Die ersten größeren Larven.
22.08.2012
Unzählige Eierpulks, das fängt sich schon wieder so an wie bei der letzten Brutaufzucht.
Da in der Ruhezeit nur wenige Ameisen gestorben sind, zu wenig um den Bestand deutlich zu reduzieren, muss ich mir was einfallen lassen.
Der Ansatz dafür, deutlich weniger Insekten.
Insekten ist genau das Stichwort, diese verfressene Bande sammelt alles ein, was ihnen in die Anlage kommt.
31.08.2012
Wer Ameisen länger hält, der guckt nicht einfach nur zu.
Verhaltensweisen unserer Ameisen, um da ein wenig mehr Infos zu bekommen,
braucht es das Eingreifen ihres Halters.
Eine kleine Gemeinheit von ihrem Halter.
15.09.2012
Ameisen benötigen Futter, neben Kohlenhydraten müssen Proteine her.
Cataglyphis oasium sind keine besonders guten Jäger, alles was flüchten kann, erwischen sie nicht.
Damit ist gemeint, besonders beweglich, hüpfend, gut auf den Beinen....
Gehe da noch einen Schritt weiter, ein lebendes, gesundes Heimchen erwischen sie in der Natur nicht.
In der Haltung, in unseren beengten Anlagen hat so ein Tier keine Chance, spätestens, wenn es entkräftet nicht mehr kann, wird es Beute.
Diese Ameisen sind groß, kräftig und schnell,
dennoch haben sie Mühe eine frisch gehäutete Mehlkäferlarve (Mehlwurm) in den Griff zu bekommen.
Wäre interessant eine ältere, ausgehärtete Larve anzubieten?
Diese Art ist mutig und ausdauernd und da, in einer beengten Anlage auch ein "Mehlwurm" nicht entwischen kann,gibt es am Ende was
zu Beißen für den Nachwuchs.
Die Zeit ist nicht stehen geblieben und ich bin wieder mal gescheitert.
Hat nicht besonders funktioniert ihnen das Futter zu begrenzen.
Ist auch nicht einfach die passende Rationierung hinzugekommen, wer will schon seine Ameisenhaltung ruinieren.
Betrachte ich Ihr Nest, gibt es nur eine Folgerung, ist schon wieder zu klein.
Was sie machen, machen sie gründlich, einmal die Nachwuchsaufzucht wieder angefangen, gehen sie richtig zur Sache.
28.09.2012
Ein großes Ameisenvolk das hat was, immer Aktion immer reichlich Ameisen die bei ihrem munteren Treiben zu beobachten sind.
Hört sich doch gut an oder?
Der Preis dafür ist hoch, zumindest bei Ameisen mit größerer Körpergröße und reichlicher Anzahl.
Kommt noch eine kurze Vermehrungszeit dazu, ist ihr Halter gut gefordert.
Ameisen dieser Art brauchen Auslauf (Arena) und viele Nestkammern, sonst bleibt nicht viel um sie bei halbwegs normalem Treiben zu beobachten.
Und sie futtern ohne Ende.
In Zeiten, wo sie Larven aufziehen, sind sie kaum satt zu bekommen.
In der Haltung verändern sich die Zeiten, in denen sie Larven aufziehen, das kann durchaus im Winter sein, wo es draußen nichts zu fangen gibt.
Mit anderen Worten, die örtliche Zoohandlung freut sich über jeden Besuch.
Zum Glück gibt es für Cataglyphis oasium eine kostengünstige Lösung für ihre Futterversorgung, sie nehmen gerne
Mehlkäferlarven (Mehlwürmer) und Mehlkäferpuppen.
Müsst nur darauf achten, das Larven verfüttert werden die sich gerade gehäutet haben oder frisch verpuppte Larven.
Sind gut zu erkennen an ihrer hell weißen Färbung.
02.010.2012
Es ist mir nicht gelungen, alle der letzten Jungköniginnen herauszufangen, diese lebten mehr oder weniger unbeachtet von den Arbeiterinnen.
Ein Leben, das sich jetzt verändert.
Ob sich die Königinnen selber die Flügel abgebrochen haben oder ob Arbeiterinnen da Mandibeln angelegt haben, entzog sich meiner Beobachtung.
Ohne Flügel ist das sorglose Leben der Jungköniginnen vorbei, sie werden gezwickt, gebissen und herum gezerrt bis sie sterben.
Auch die normale Lebenszeit einiger Arbeiterinnen scheint abgelaufen zu sein.
In den letzten 2 Wochen gibt es vermehrt Tote.
Möglicherweise regelt sich jetzt ein das von mir befürchtete Überbevölkerungsproblem.
