Tetraponera rufonigra selten gehaltene Ameisen

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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Tetraponera rufonigra

Tetraponera rufonigra  Larven.jpg

Fragt mich jetzt nicht, was mich an diesen Tetraponera rufonigra begeistert.
Größere Ameisen, muntere, flinke Ameisen, wie nachzulesen, können nachhaltig stechen.
Sollte das der Kick sein?
Gut, das ist nicht unbedingt das, was ich in Erfahrung bringen möchte.
Die Bedingungen, mit denen sich diese Ameisen halten lassen, das sind die Fakten, die es für mich gilt abzuklären.
Eine weitere Fragestellung, es sollen nicht mehr als 1000 Arbeiterinnen werden, ist dem so?

Wie sieht es mit den Entwicklungszeiten aus, erste Beobachtungen, rasant.
Futter, benötigen sie spezielles oder reicht das was andere Ameisenarten auch futtern?

Auf den ersten Blick, dürfte interessant werden, das Leben der Tetraponera rufonigra zu ergründen, seit ihr mit dabei?

Eine wirklich interessande, beeindruckende Ameisenart:
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Tetraponera_rufonigra
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Tetraponera_rufonigra

Schlanke Ameisen die gefährlich aussehen, irgendwie wie Wespen.
Auch wenn ich jetzt etwas vorgreife, stechen , schmerzhaft stechen, in etwa wie Wespen, das können sie.

Tetraponera rufonigra, beheimatet in Süd- und Südostasien, wird als „zweifarbige Baumameise“ beschrieben.
Sie leben hauptsächlich in Ästen und Totholz in der Ameisenhaltung.

Tetraponera rufonigra  im Totholz.jpg
Legen darauf jedoch nicht unbedingt Wert, dazu später mehr.
Königinnen, nachlesbar, dass sie nur eine haben, monogyn, selten mehre.
Denke, das ist zu überdenken, das Volk, das ich erworben habe, hat deren zwei, und die vertragen sich prima.

Tetraponera rufonigra mehrere Königinnen.jpg
Zudem sind beide begattet und legen Eier aus denen sich Arbeiterinnen entwickeln.

Überaus aktive Ameisen, schnell und aufmerksam, sind ausgestattet mit einem relativ guten Sehsinn und reagieren auf ihre Umwelt.
Im Sinne ihres Halters ist das nicht immer unbedingt von Vorteil.
Ihnen entgeht nichts im Bereich ihres Nesteingangs.
Dass sie zudem besonders aggressives Verhalten an den Tag legen, macht es nicht immer zu einer Freude, Reinigungsarbeiten durchzuführen.
Tetraponera rufonigra.jpg
Wie bekomme ich den Pinsel nur wieder raus?
Mit den Fingern in ihrer Anlage hantieren, nein, lieber nicht, ganz fix sind sie dabei und stechen sofort.
Sehr schmerzhaft und hält länger an.

Ohne Reinigungsarbeiten ist die Haltung von Tetraponera rufonigra normalerweise nicht möglich.
Dafür sind zwei Verhaltensweisen verantwortlich, sie koteten reichlich, „schöne große Kleckse“, und tun dies besonders gerne an den Scheiben.
Zudem produzieren sie viel Müll, der hauptsächlich aus zerlegten und zerkleinerten Futtertieren besteht.

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Könnt ihr erkennen was Tetraponera rufonigra so alles futtern?

Die Menge an Müll, den sie zusammengestapelt haben, ist ganz beachtlich.
Besonders mit dem Hintergrund, dass ich sie erst im März erhalten hatte.
Zwei Königinnen, sieben Arbeiterinnen, wie fast immer üblich, in einem Reagenzglas.
Drei der Arbeiterinnen sind wenige Tage nach Erhalt gestorben, wohl die üblichen Transportleichen.
Weiter mit dabei etwa 20 größere Larven, keine weitere Brut sichtbar.
Nur diese großen Larven haben mich etwas verwundert.

Anfangs verlief die Entwicklung schleppend, und es ging so richtig gar nicht voran.
Die Larven entwickelten sich nicht weiter, es war eine richtig müde Truppe.
Nachdem die Heizung für diese wärmeliebenden Ameisen fertig gebaut war, ging die Post so richtig los.
Larven verpuppten sich, und die Königinnen legten unzählige Eier.

Untergebracht waren sie in einer kleinen Plastikbox, die als Arena fungierte.
Nach dem sie vier 18 x 180 mm Reagenzgläser bewohnten, erfolgte der Umzug in ein sogenanntes "3D-Nest".
Ganz freiwillig funktioniert das nicht, ich musste schon ordentlich nachhelfen.
Wenn ich daran zurückdenke, tun mir gleich wieder die Finger weh.

Anfängliche Bedenken, dass sie als Holz bewohnende Art ein Kunststoffnest nicht akzeptieren würden,
sich möglicherweise nicht weiterentwickeln würden, zerstreuten sich bald.
Sie scheinen sich richtig wohlzufühlen und entwickeln sich prächtig, letztendlich wird die Nestbeheizung wesentlich dafür verantwortlich sein.
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Tetraponera rufonigra  Nestblock.jpg

Im März vier Arbeiterinnen und zwei Königinnen, heute 1000 (+/- 100), keine schlechte Entwicklung.

Wenn diesen Ameisen etwas nicht passt, läuft etwas schief mit dem Klima oder dem Futter, verzögern sie die zeitliche Entwicklung ihrer Larven extrem.
Normalerweise braucht die Entwicklung vom Ei bis zum Schlupf einer Ameise etwa fünf Wochen.
Ich bin der Ansicht, dass größere Arbeiterinnen etwas länger brauchen.
In Anbetracht der vielen Larven ist das nur schwerlich zu beobachten und letztendlich also nur eine Vermutung.

Ich hatte es schon angesprochen, Tetraponera rufonigra mussten in ein 3D-Nest umziehen.

Tetraponera rufonigra  im 3D-Nest.jpg

Ganz ordentlich voll geworden, muss ich zugeben, dass mich die Entwicklung der Tetraponera rufonigra mehr als überrascht hat.
Zudem habe ich nicht mit derart vielen Ameisen und Brut gerechnet, na ja, wahrscheinlich muss ich mir bald etwas einfallen lassen.

Angeschlossen über einen 20-cm-langen Schlauch an eine Arena von 60 x 20 x 20 cm.
Der Bodengrund besteht aus 4 cm Erde, die mit weißen Asseln geimpft ist.
Ich erhoffe mir davon, dass der Müll, den Tetraponera rufonigra produzieren, biologisch abgebaut wird.
Andere Asseln, wie z. B. orange kubanische Asseln, werden zunächst nicht verwendet, da sie als Ameisenfutter enden könnten.

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Irgendwie richtig beeindruckend, auch von mir nicht erwartet.
Diese Ameisen wühlen, graben und das, obwohl sie in Ästen leben, richtig toll, ich bin begeistert.

Wenn ihr euch weiter für richtig interessante Ameisen interessiert, ein paar Bilder habe ich noch.
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Weitere Infos, lebende Bilder.


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