Polyergus rufescens Ameisenhaltungsbericht
Polyergus rufescens Aufzucht
Polyergus rufescens Haltung
Polyergus rufescens sind hochspezialisierte
obligatorische Sklavenjäger
Ameisen die ohne Sklavenameisen nicht
überlebensfähig sind
Weitere Informationen Wikipedia
Polyergus rufescens eine bei uns seltene Ameisenart, die es nicht hinbekommt, sich selber zu versorgen, dafür andere Ameisen benötigt.
Nicht nur das ihre Königinnen parasitär gründen, ihre Arbeiterinnen sind selber nicht in der Lage, Nestbau oder Gründung zu betreiben,
selbst Futter herbeizuschaffen oder Nachwuchs zu pflegen, aufzuziehen.
Was sie können, andere Ameisenvölker überfallen und deren Puppen rauben.
Die daraus schlüpfenden Arbeiterinnen müssen ran um die Polyergus rufescens Arbeiterinnen mit Königin zu versorgen
und deren Nachwuchs zu betreuen und aufzuziehen.
Eine merkwürdige, allerdings auch besonders interessante Ameisengemeinschaft.
Eine Ameisenart, die als Raubameise nur überleben kann, indem sie Arten der Gattung Formica überfällt und deren Puppen raubt.
Eine Art die mit kräftigen Mandibeln bestens von der Natur ausgestattet ist, um erfolgreich zu agieren.
Ein Bericht ist für mich auch immer eine Animierung zur Ameisenhaltung, bei seltenen Arten mitunter nicht förderlich.
Diese Art, selten und erhaltenswert, für mich nichts für Möchtegernameisenhalter.
Soll ich oder soll ich nicht?
Bin mir nicht sicher, ob es angebracht ist, ein wenig über diese seltene, ausgefallene Ameisenart zu schreiben?
Selbst ihre Anschaffung war für mich nur möglich mit der Zusicherung, dass die Königin aus einer Nachzucht kommt.
Ob das passt, möglich ist, alles, was ich zu dieser Art nachlesen konnte, schließt eine Nachzucht in der Haltung nicht gänzlich aus.
Habe sie erhalten mit ca. 40 Formica cunicularia und Formica rufibarbis Arbeiterinnen.
Formica cunicularia/ rufibarbis stehen mir nicht zur Verfügung, schlecht um in Zukunft geeignete Puppen anzubieten.
Was ich anbieten kann, sind Puppen von Formica fusca.
Dabei ergibt sich, abgeleitet aus Beobachtungen, ein nicht zu lösendes Problem.
Formica cunicularia sammeln Formica fusca Puppen ein, genau wie ihre Eigenen.
Betreuen und pflegen diese bis zum Schlupf und das war es dann.
Frisch geschlüpfte Formica fusca Arbeiterinnen werden nicht adoptiert, immer wieder aus dem Nest getragen, bis sie sterben.
Was machen?
Es ist nachzulesen, das Polyergus rufescens Königinnen bevorzugt bei Arten versuchen unterzukommen, von denen sie aufgezogen wurden.
Ist da auch eine andere Art als Sklavenameise möglich, was ist da dran?
Puppen in ausreichender Anzahl über längere Zeit kann ich nur von Formica fusca anbieten.
Kurzerhand die Königinnen entnommen und in ein Formica fusca Volk integriert.
Hört sich schnell und einfach an, eine Königin, die in andere Völker eindringt, sollte doch damit klarkommen?
Ne eine seltene Königin muss überleben und dafür braucht es eine Strategie, die größte Sicherheit bringt,
dass sie auch unbeschadet adoptiert wird.
Was könnte da gehen?
Habt Ihr sicherlich schon gelesen, frisch geschlüpfte Arbeiterinnen werden einfach von der gleichen Art aufgenommen.
Junge Arbeiterinnen, die selber nicht aggressiv sind und so gut in einem neuen Volk unterkommen.
Das müsste doch gehen, solche jungen Arbeiterinnen zur Polyergus Königin.
6 frischgeschlüpfte Formica fusca, noch richtig hell, nicht ausgefärbt zusammen mit der Königin in ein Reagenzglas.
Alle vorhergehenden Sorgen waren unberechtigt, sie vertrugen sich auf Anhieb.
Beflügelt durch diese überaus positive Beobachtung,
gab es nach ein paar Tagen 20 Puppen dazu und später nach deren Schlupf, noch ca. 80.
Ein munterer Haufen ist so zusammengekommen.
Eine umsorgte Königin, umsorgt von dummen Arbeiterinnen, die nicht erkennen können, das sie eine Königin einer anderen Art pflegen.
Keine Aggressionen, ganz so wie in einem Volk mit Königin der gleichen Art.
Munterer Haufen ist übertrieben, gab keine Eier mehr und so ging es nach längerer Vorbereitung mit guter Futterversorgung ab in die Winterruhe.
Eins habe ich noch vergessen, hundert Ameisen Formica fusca in einem normalen Reagenzglas, das passt natürlich nicht,
gab noch einen Umzugstermin in ein Gipsnest.
Winterruhe:
Da mussten sie richtig ran, mein Keller mit 14 - 17°C war nur eine Station.
Viele Tage in der Garage, mit Temperaturen an die 0°C waren mit im Programm.
Was meint Ihr, ist das angebracht für Arten aus unserer Natur?
Gut für mich ja und nach meiner Einschätzung, abgeleitet aus Beobachtungen, durchaus machbar.
Allerdings auch gleich eine Warnung mit auf den Weg, nur gut für die Winterruhe vorbereitete Völker bringen die Voraussetzungen mit,
Temperaturen um die 0°C zu überleben.
Also geht auf Nummer sicher und überwintert Eure Ameisen nicht mit Temperaturen unter 0°C, denn das muss absolut nicht sein.
Dann kam, was kommen muss, Auswinterung.
Gibt es, noch was zum Auswintern, was ist, übriggeblieben?
Ist doch klar dass ich es mir zwischendurch nicht verkneifen konnte mal nachzugucken.
Und das ist auch gut so und muss sein.
Wenn Ihr jetzt meint, ihr Halter ist ungeduldig und neugierig, dann habt Ihr richtig Recht.
So bin ich nun mal und das Interesse an der Entwicklung eines Ameisenvolkes lässt mich auch im Winter nicht los.
Zudem ist in der Winterruhe immer wieder ein Kontrollblick für das Überleben von Ameisen notwendig.
Feuchtigkeitsverhältnisse ändern sich auch im Winter und eine Grundfeuchtigkeit muss immer vorhanden sein,
sonst ist im Frühjahr nichts mehr da zum Auswintern.
Was ist geworden?
Hungrige Ameisen.
Nach kurzer Zeit die ersten Eier.
Später erste Larven.
29.03.2011
Heute sieht es so aus.
Sind einige Larven zusammengekommen, liebevoll betreut von den Formica fusca Arbeiterinnen.
Naja mal gucken, was später schlüpft.
Ist nicht auszuschließen dass sie ihren eigenen Nachwuchs (Männchen) betreuen, entstanden aus von Arbeiterinnen gelegten Eieren.
Erst mit dem Schlupf wird sich zeigen, ob die Eier von der Polyergus Königin gelegt wurden oder von den Formica fusca Arbeiterinnen.
02.04.2011
Ohne Pause sind fFormica usca Arbeiterinnen damit beschäftigt Futter heranzuschaffen, Fliegen,
kleine Heimchen, selbst kleinere frisch gehäutete Mehlkäferlarven, alles können sie gebrauchen.
Auch nicht die kleinste Zuckerwasserfütze wird ausgelassen.
Alles für ihren Nachwuchs, sie wissen ja nicht, was sie da aufziehen.
Die gute Versorgung bleibt nicht ohne Folgen, viele pralle Larven, denen es richtig gutzugehen scheint.
Genauer betrachtet ist es anderes herum, viele hungrige Larven bringen Arbeiterinnen dazu, das benötigte Futter einzutragen.
Ohne Larven nur schlaffes Furagieren.
07.04.2011
Langsam wird es spannend, erste Larven sind dabei Kokons anzulegen.
Die feuchteste Kammer wurde ausgesucht.
Unermüdlich tragen Formica fusca Arbeiterinnen feine Partikel an die Larven.
Dazu machen sie sich die Sache einfach und knabbern den Lehmanstrich von den Kammerwänden.
Jetzt muss ich nur noch die Ungeduld ihres Halters in den Griff bekommen.
13.04.2011
Was haben sie sich nur eingebrockt?
Naja so ganz richtig ist es nicht, ihr Halter hat Schuld, jedenfalls haben sie jetzt überreichlich Arbeit.
Ständig neue Eier, ständig Larven in allen Größen, die zudem auch immer hungrig sind.
Zwischenzeitlich haben es einige Larven hinbekommen sich zu verpuppen.
Gut einen Tag ist eine Larve damit beschäftigt ihren Kokon fertigzustellen.
Jetzt liegen die Dinger rum und sorgen mit dafür,
dass es im Nest langsam eng wird.
Bin mittlerweile davon überzeugt das Polyergus schlüpfen, die Puppen sind dunkler, rotbrauner gefärbt,
nicht so hell, wie ich sie von Formica fusca kenne.
Mache mir langsam Gedanken ob ich nicht mit zu wenigen Formica fusca Arbeiterinnen angefangen habe?
Eier, Larven, Puppen haben einen Umfang angenommen, der für mich nicht mehr zählbar ist und die Eiablage ist weiterhin im Gange.
Kann ich nur hoffen, dass Polyergus Arbeiterinnen nicht zu gefräßig sind.
Wie bekannt, sind diese nicht selber in der Lage sich zu versorgen, das müssen Formica fusca Arbeiterinnen auch noch hinbekommen.
Wie bei Formica fusca sonst auch, gibt es auch bei Polyergus rufescens Nacktpuppen.
21.04.2011
Einer meiner Gedanken, wie kommen die Nacktpuppen bei dieser Art zustande?
Legen die Larven kurz vor der Verpuppung einen Kokon an und nach der Verpuppung entfernen Arbeiterinnen frühzeitig den Kokon?
Oder machen sie es sich einfach und verpuppen sich ohne Kokon?
Sie machen es sich einfach.
Alle Larven die sich jetzt verpuppen bekommen das hin ohne Kokon.
Neue Eier gibt es jetzt nicht mehr, die letzten Larven haben sich verpuppt..
Die Formica fusca Arbeiterinnen sind faul geworden, bis auf Puppenpflegen sind sie fast arbeitslos.
Am Tage lässt sich kaum noch eine Arbeiterin in der Arena dabei erwischen wie sie nur noch ein Ziel ansteuern, Zuckerwasser.
(Für die von Euch die Ihre Ameisen lieber mit Honigwasser füttern, da gehen sie genauso ran, muss nur verdünt sein.)
Insekten tragen sie jetzt nur noch nachts in geringer Anzahl ein.
Kennt Ihr ja schon, ganz hoch im Kurs, stehen kleinere bis mittlere Fliegen.
Alles scheint jetzt auf den Schlupf der ersten Puppen zu warten.
Aus menschlicher Sicht betrachtet, die Formica fusca Arbeiterinnen werden sich wundern.
Aus Ameisensicht, sie werden es nicht merken.
An dieser Stelle, ein besonderer Dank an die von Euch, die mir Formica cunicularia Arbeiterinnen und später Puppen schicken wollten.
Arbeiterinnen nehmen sie nicht an ohne Kämpfe und Puppen hilft auch nicht.
Soweit von mir beobachtet vertragen sich Formica fusca und Formica cunicularia nicht.
Für den Fortbestand ist es erforderlich, dass im Sommer die Hilfsameisen ergänzt werden müssen.
So wie es derzeit aussieht, klappt es mit den Formica fusca Arbeiterinnen ganz gut.
Genaueres wird sich ergeben mit dem Schlupf der ersten Polyergus rufescens.
03.05.2011
Es ist soweit, letzte Nacht sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpft.
Auf die Schnelle gezählt, etwa 10.
Was geschlüpft ist, war seit den ersten Nacktpuppen kein Geheimnis mehr.
In den kommenden Tagen werden noch reichlich dazu kommen.
Erstes Ergebnis, die Formica fusca Arbeiterinnen sind eifrig behilflich beim Schlupf, intensive Betreuung der Fremden, belecken und füttern.
19.06.2011
Die letzten Polyergus rufescens Arbeiterinnen sind schon länger geschlüpft.
Von der schönen rotbraunen Färbung ihrer Königin ist bei den Arbeiterinnen nur wenig vorhanden.
Bei wenig Licht heben sie sich kaum von den fFormica usca Arbeiterinnen ab.
Neue Eier wurden keine gelegt und damit stellte sich ein brutloser Zustand ein.
Dafür gab es Erstaunliches zu beobachten.
An warmen Nachmittagen, rufescens Arbeiterinnen, die aus dem Nest strömten und reichlich unkoordiniert durch die kleine Anlage furagierten.
Keine Ecke ausließen immer hastig auf den Beinen.
Für mich Grund ihnen einige Formica fusca Puppen anzubieten und damit hatte ich auch schon was falsch gemacht.
Aufgescheuchte Polyergus rufescens die panikartig durch die Anlage flitzten und sich dabei fast selber über den Haufen liefen.
Sie konnten gar nicht schnell genug den Nesteingang finden, um darin zu verschwinden.
Nichts mit einem Raubzug oder zumindest Puppen eintragen.
Nachdem alle Polyergus rufescens das Feld geräumt hatten, nur Ruhe im Schacht.
Die Arbeit machten später, wie immer, die Formica fusca Arbeiterinnen.
Kaum hatte eine die Puppen entdeckt, kam Hektik auf, Unzählige hatten nichts Wichtigeres zu tun, als eiligst Puppen ins Nest zu schleppen.
Bei den wenigen Puppen ist es nicht geblieben, das Nest ist gut gefüllt.
Larven und Puppen von Formica fusca, einige Wenige von Formica cinerea sind auch dazwischen.
Ist eine Lebensgemeinschaft entstanden, die sich ohne Feindseligkeiten verträgt,
die ihrem Halter keine besonderen Haltungsverrenkungen abverlangt.
Doch eine gibt es, muss eine größere Anlage bauen.
Klar habe ich schon angefangen.
Das Nest glücklicherweise transportabel, einfach in ein nacktes Becken geklatscht.
Naj a ein wenig Einrichtung gibt es schon, einen nackten Gipsboden.
Den Ameisen ist das egal, selbst die Polyergus rufescens mussten schon mal gucken.
Na ja ein wenig nacharbeiten muss ich wohl noch?
Oder doch nicht, ist gut übersichtlich und lässt sich gut reinigen.
23.06.2011
Heute hatten sie richtig "Spaß".
Ist nicht zu glauben was Ameisen für ein Durcheinander anstellen können?
Ein paar der Formica fusca Arbeiterinnen hatten ein warmes Plätzchen unter einer Lampe entdeckt.
Gut geeignete Temperatur um einige ihrer Puppen dort hin zu tragen.
In der Haltung bei dieser Art keine seltene Beobachtung, es stört sie auch nicht das es dort hell ist.
In den Nachmittagsstunden schwärmten, wie auch in den Tagen vorher, vereinzelt Polyergus rufescens aus.
Kaum hatten diese den Puppenhaufen mit den Formica fusca Arbeiterinnen entdeckt kam Schwung in das Ameisenleben.
Aufgeregt furchten sie durch den Puppenhaufen, packten unsanft Formica fusca Arbeiterinnen,
zerrten und schleppten diese herum und ließen sie wieder fallen.
Kaum waren diese wieder frei gerieten auch sie in Aufregung, packten Puppen und liefen ebenfalls wild durcheinander.
Was für eine Hektik hatte mehr als Mühe, die beiden Arten auf die Schnelle zu unterscheiden.
Unglaublich wie schnell Polyergus rufescens laufen können, eine Puppe gepackt und ab ins Nest.
Was dann kam, ich kann es nicht beschreiben, mein Eindruck,
alle vorhandenen Polyergus rufescens Arbeiterinnen stürzten aus dem Nestausgang in Richtung Puppenhaufen.
Schleppten Formica fusca Arbeiterinnen herum und jede gefundene Puppe ins Nest.
Damit nicht genug, kaum waren alle Puppen eingesammelt, mussten die Formica fusca Arbeiterinnen herhalten.
Eine nach der Anderen wurde gepackt und ins Nest getragen.
Ja, und dann kam richtig Freude auf bei ihrem Halter, das Spektakel wusste sich noch zu steigern.
Im Nest gerieten jetzt unzählige Formica fusca Arbeiterinnen in Aufruhr und strömten ebenfalls aus dem Nest.
So kam ein Kreislauf in Gang, der erst mit dem Abschalten des Lichtes ein Ende fand.
Formica fusca Arbeiterinnen gepackt und ins Nest geschleppt, diese aufgeregt wieder raus und so weiter und so weiter.
Mit Besorgnis, später mit der Taschenlampe, noch mal in die Arena geguckt um zu Schecken, was an Ameisen auf der Strecke geblieben ist.
Zu meinem Erstaunen konnte ich keine tote Ameise entdecken.
Muss morgen bei normalem Licht noch mal genauer hingucken.
27.07.2011
Unzählige leere Kokons, dazwischen tote Ameisen.
Ihr Nest leer, fast alle Ameisen verschunden.
Keine Polyergus rufescens mehr zu sehen, ein paar wenige Formica fusca.
Ohje, was ist nur passiert, ist mir da eine Haltung richtig daneben gegangen, Ameisen alle ausgebrochen?
Nein, geht gut voran, sie sind zwischenzeitlich umgezogen.
Viele der zugegebenen Formica fusca – Puppen sind geschlüpft und der Platz im Nest reichte nicht mehr.
Sie leben jetzt in einem geräumigen Nest mit viel Platz für weiteren Zuwachs.
Ist wieder ein liegendes Gipsnest, hier ein Bild der aus der Bauphase.
Wie ich solche Nester baue, könnt Ihr hier nachlesen.
Ihr neues Nest ist extern aufgestellt, bei internen, liegenden Nestern ist es ab einer bestimmten Arbeiterinnenanzahl nicht mehr möglich,
die abdunkelnde Abdeckung zu entfernen und Ameisenverlustfrei wieder rauf zubekommen.
Der Umzug war unkompliziert, innerhalb von 2 Tagen haben sie es selber hinbekommen.
Viel zu schnell für mich und dann auch noch überwiegend zu einer Zeit in der ihr Halter schläft.
Ist für mich die Frage unbeantwortet geblieben, ob die Polyergus selber ins neue Nest gelaufen sind oder getragen wurden?
Auch den Umzug der Königin hätte ich überaus gerne beobachtet.
Ein Blick ins neue Nest.
Zur Arena geht es in einem ca. 1 m langen Schlauch.
Bis zur Winterruhe bleibt die Arena so wie sie ist, karg und leer.
Im Winter wird was Neues gebaut mit ein wenig Einrichtung.
Schon alleine die Formica fusca Arbeiterinnen sind eine überaus muntere Truppe, wofür es sich lohnt, was zu versuchen.
Bin jetzt bemüht noch weitere Formica fusca Puppen aufzutreiben, um das Volk weiter zu verstärken.
Mein späteres Ziel, die Aufzucht von Polyergus Geschlechtstieren.
Außer im Frühjahr, wurden keine weiteren Eier von der Polyergus Königin gelegt, gibt also keinen weiteren eigenen Nachwuchs.
Insekten brauche ich nur ganz selten reichen.
Durstig sind diese Tiere noch, Zuckerwasser, Honigwasser sie lieben das Zeug.
Polyergus Arbeiterinnen kommen nicht mehr aus dem Nest, ihre Ausflüge an Nachmittagen sind schon länger nicht mehr zu beobachten.
Ob es daran liegt, dass jetzt viele Formica fusca Arbeiterinnen vorhanden sind oder die Zeit für Raubzüge vorbei ist, kann ich nicht beantworten.
23.08.2011
Eine Merkwürdigkeit am Rande.
Hier auf 2 Videos festgehalten.
Eine Polyergus läuft am Rande des Müllhaufens ohne Ende im Kreis, genauer hingekuckt, sie hat nur noch einen Fühler.
Sie muss schon länger mit einem Fühler gelebt haben, gab ja schon lange keinen Nachwuchs oder eher, den Fühler erst jetzt verloren haben.
Scheint eine ernsthaftere Auseinandersetzung zu sein, auch ein paar Formica fusca sind nicht mehr ganz beieinander.
Zudem lagen 2 tote Polyergus auf dem Müll, neben einigen Formica fusca.
Mehr als eine Ursachenvermutung kann ich nicht anbieten, liegt an den Formica fusca Arbeiterinnen,
die noch im Puppenstadium dazu gekommen sind.
25.09.2011
Hier ist für dieses Jahr Feierabend.
Leider ist es mir nicht gelungen, noch Formica fusca Puppen aufzutreiben, hätte das Volk gerne noch weiter verstärkt.
Naja muss halt so gehen.
Formica fusca gehören zu den Ameisenarten die überhaupt kein Verständnisse für ihren Halter und dessen Neugierde haben.
Absolut nicht möglich einen Blick in ihr Nest zu werfen, ohne gleich eine Massenpanik auszulösen.
Alles läuft panisch durcheinander und ich gucke auf Dinge, die nicht erkennbar sind.
Ist mir nicht mal möglich die Polyergus Königin zu finden, kann nur hoffen, dass sie noch lebt.
Noch ein letztes Bild vor der Winterruhe.
Einige Ameisen haben sich schon zusammengefunden für die Winterruhe.
Sie sind jetzt in der Vorbereitung auf die kommende, kältere Jahreszeit, was bei mir bedeutet, Kellerdasein.
05.04.2012
Es gibt sie noch.
Wünschte ich hätte etwas mehr Zeit um bei meinen Berichten etwas mehr auf dem Laufenden zu bleiben.
Mitte Februar war ihre Winterruhe zu Ende.
Eine durchwachsene Winterruhe mit Temperaturen die auch unter 0°C gingen.
Auch blieb ihre Winterruhe nicht ohne Verluste.
Einige Hundert Arbeiterinnen sind gestorben darunter auch Polyergus rufescens Arbeiterinnen.
Aus meiner Sicht nicht gerade geringe Verluste die ich so bei einheimischen Arten nur selten beobachten konnte.
Etwa 10 Tage nach der Auswinterung, die bei mir wie fast immer abrupt erfolgte, waren erste Eier sichtbar.
Heute sieht es schon so aus. (Nur ein kleiner Nestausschnitt)
Hunderte von Larven, soweit gewachsen das sie sich bald verpuppen werden.
Könnt Euch sicherlich vorstellen was die weggefuttert haben, ein Halter im Stress, dauernd bemüht genug Futter anzubieten.
In der Zeit der Winterruhe hat der Gipsblock viel Feuchtigkeit aufgenommen die sich jetzt als Wassertropfen an der Abdeckscheibe
wiederfindet.
Wir noch etwas dauern bis sich sommerliche Feuchtigkeit im Nest einstellt.
Vermasselt mir nur ein wenig die Sicht, den Ameisen stören die Tropfen nicht.
Selbst wenn mal einer herunterfällt, der Gipsboden saugt diesen gleich auf.
Dürften noch mehr als tausend Formica fusca Arbeiterinnen sein, die den Winter überlebt haben.
Für mich die Frage, wird es dieses Jahr schon Polyergus rufescens Geschlechtstiere geben?
14.04.2012
Es geht prima voran, sehr viele Larven und Puppen.
Ein paar Bilder.
Soweit wie übersehbar alles nur normale Puppen, wird wohl noch nichts mit Geschlechtstieren.
20.04.2012
Nicht alle Larven haben einen Kokon angelegt.
Gibt sehr viele Nacktpuppen.
Mittlerweile haben die Formica fusca Arbeiterinnen fast alle Larven aufgezogen.
Das liegt darin begründet, dass die Polyergus rufescens Königin nur einige Tage sehr viel Eier gelegt hat, danach kaum noch.
Hatte schon gedacht, das war es für dieses Jahr schon wieder und sie warten nur noch auf Formica fusca Puppen.
Das letzte Wort scheint darüber noch nicht gesprochen zu sein.
Aus der Suche nach der Königin auch einige kleinste Larven entdeckt.
30.04.2012
Erste Puppen verfärben sich, gibt bald Nachwuchs.
Andere haben noch eine längere Zeit vor sich.
Na ja die Aufregung ist eher bei ihrem Halter, die Formica fusca Arbeiterinnen verhalten sich so wie immer.
Unter den Nacktpuppen sind ein paar Dunkelgefärbte, könnte Männchen geben.
Weitere Bilder.
06.05.2012
Wie vermutet, die ersten Männchen sind geschlüpft.
25.05.2012
Sind doch etliche Männchen geschlüpft, Versuche sie zu zählen waren ergebnislos.
Ganz grob geschätzt können es um die 300 sein.
Ein paar Tage haben diese Männchen am Nachmittag für helle Aufregung gesorgt.
Schwärmen stand auf der Tagesordnung.
Die ersten Tage nur ein paar Männchen die abends wieder selber oder von Ameisen gezerrt, ins Nest zurückgekommen sind.
Folgende Tage waren fast alle dabei einen Weg aus der Arena zu finden.
Schwirrten ordentlich durcheinander, am Boden hektisch begleitet von Arbeiterinnen.
Nicht nur Formica fusca Arbeiterinnen waren aufgeregt in der Arena unterwegs, auch etliche Polyergus rufescens Arbeiterinnen waren mit im Gewimmel.
Ab den Tagen war auch die Fürsorge der Arbeiterinnen vorbei.
Die Männchen verblieben in der Arena, fanden sich zu kleinen Pulks für die Nacht zusammen um am nächsten Tag erneut ihr Glück zu versuchen.
Lange war es ihnen nicht vergönnt zu leben, nach gut einer Woche kaum noch ein Männchen auf den Beinen.
Die große Nachwuchsaufzucht wie gleich nach der Winterruhe, gibt es nicht mehr.
Einige wenig Larven und Puppen sind allerdings bis heute ständig vorhanden.
Unter den Puppen auch weiterhin ein paar Männchenpuppen.
02.07.2012
Sie haben ihre Nachwuchsaufzucht beendet, keine Eier, Laren, Puppen mehr vorhanden.
Wie schon letztes Jahr bevölkern in den Nachmittagsstunden Polyergus rufescens Arbeiterinnen die Arena.
Suchen unermüdlich alles ab, denke ist an der Zeit Formica fusca Puppen anzubieten.
Eine Beobachtung am Rande.
Gegebene kleinere Laren von Formica fusca wurden von Formica fusca Arbeiterinnen eingesammelt und ins Nest getragen.
Diese Larven wurden allerdings nicht aufgezogen und waren bald verschwunden.
27.07.2012
Was für eine Aufregung, hektisch umherlaufende Ameisen die nur ein Ziel hatten, Puppen eintragen.
An einem der Nachmittage an dem viele Polyergus rufescens Arbeiterinnen die Arena durchstöberten gab es Verstärkung durch Formica fusca Puppen.
Binnen Minuten herrschte Alarmstimmung in der Arena und besonders im Nest.
Fast alles, was Beine hatte, quetschte sich durch den Schlauch in Richtung Arena.
Puppe um Puppe wurde eingesammelt und schnellstmöglich ins Nest transportiert.
Formica fusca und Polyergus rufescens Arbeiterinnen versuchten sich dabei gegenseitig zu übertreffen.
Das nicht nur die Polyergus rufescens die Puppen einsammelten sondern auch die Formica fusca Arbeiterinnen eifrig dabei halfen,
leite ich aus dem geringen Abstand zwischen Nest und Arena ab.
So schnell die Aufregung entstand, so schnell endete sie auch wieder.
Bald nach dem die letzten Puppen im Nest verstaut waren, kehrte das normale Ameisenleben wieder ein.
Ab dem Tag der Puppengabe waren die Nachmittage vorbei an denen die Polyergus rufescens die Arena durchstöberten.
24.08.2012
Hier ist Schicht, alle Formica fusca Puppen sind geschlüpft.
Sie sind ganz auf den Weg in die Winterruhe.
Es gibt weder Eier, Larven, Puppen.
Eifrig nehmen sie Zuckerwasser und Insekten.
Keine Larven und dennoch Insektenannahme?
Sie füllen ihre Reserven auf, nicht nur um über den Winter zu kommen, mehr noch.
Auch um im Frühjahr mit der Larvenaufzucht beginnen zu können, ohne noch nicht vorhandenen Insektennachschub in der Natur.
In einem Forum habe ich gelesen, das Königinnen dieser Art nach dem Schwarmflug, wenn es ihnen denn gelingt,
sich in ein Wirtsvolk einzuschleichen, gleich mit der Eiablage beginnen.
Das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen.
Für mich gibt es die ersten Eier erst nach der Winterruhe.
10.08.2012
Nichts hat sich mehr verändert, sie sind auf dem Weg in die Winterruhe.
Stellen im kühlen Keller ihren Lebenszyklus um auf kältere Tage, die bald kommen.
Wie schon im letzten Winter geht es später in die Garage,
wo sie zumindest zeitweilig auch mit Temperaturen um die 0°C klarkommen müssen.
Lediglich bei langen, strengen Frostperioden stelle ich sie in eine wärmere Unterkunft.
War ein interessanter Sommer mit Überraschungen und schönen Beobachtungen.
Hatte nicht erwartet, dass Polyergus rufescens Arbeiterinnen wie in der Natur ausschwärmen und die Anlage absuchen.
An warmen Nachmittagen in größerer Anzahl durch den Verbindungsschlauch in die Arena liefen
und dort mit reichlich Ausdauer jede Ecke erkundeten.
Die Hektik wenn sie dabei von mir gereichte Formica fusca – Puppen gefunden hatten.
Ist jetzt meine Überlegung, für das kommende Jahr, den Verbindungsschlauch Nest/Arena deutlich zu verlängern.
Verzweigungen zu integrieren mit Schläuchen, die in kleinen Becken enden.
Mehr Auslauf für die Tiere und die Möglichkeit ausgiebiger nach Nestern von Sklavenameisen zu suchen.
Auch von mir nicht erwartet, die vielen aufgezogenen Männchen.
Muntere Tiere die nur durch einen dicht schließenden Deckel in der Anlage zu halten waren.
Ob es auch mal Jungköniginnen gibt?
Bin mir nicht sicher ob ich die dafür passenden Lebensbedingungen hin bekomme.
Auf den ersten Blick für mich, eine Ameisenart, die durchaus gehalten werden kann.
Allerdings bleibt diese Sichtweise nicht ungetrübt.
Sorge bereitet mir eine hohe Sterberate bei den Formica fusca Arbeiterinnen, für die ich keine Lösung gefunden habe.
Eine weitere Schwierigkeit, ohne ständigen Puppennachschub können Polyergus rufescens nicht überleben.
Auch wenn diese Ameisenart als Nachtzuchten angeboten/verkauft werden,
aus meiner Sicht mit einem Fragezeichen behaftet, ich kann es nicht nachprüfen.
Gibt viele andere Ameisenarten für Euch, die es sich, lohnt zu halten.
Was bleibt jetzt noch zu schreiben?
Drückt die Daumen, dass sie gut durch die kalte Jahreszeit kommen.
Winterruhe
30.08.2013
Ist schon ein paar Tage her, das hier die letzten Zeilen geschrieben wurden.
Andauernde Anfeindungen diese Art zu halten, hatten mich dazu bewegt, nicht weiter zu berichten.
Für mich erfreulich, die vielen Nachfragen und die Bitten weiter zu berichten.
Ein kleines Update.
Die letzte Winterruhe ist nicht so verlaufen wie von mir gedacht.
Eine größere Anzahl an Toten bei den Formica fusca und auch bei den Polyergus rufescens war die Folge.
Damit konnte ich meine Erwartungen, das auch Jungköniginnen aufgezogen werden, schon begraben.
Zu wenige Polyergus rufescens und Formica fusca Arbeiterinnen, das wird nichts.
Ursachenforschung aus Ernes Sicht, zu warm und zu feucht überwintert.
Nach der Auswinterung war es vorbei mit den Sterbefällen.
Die Entwicklung dieses Mischvolkes verlief in etwa so wie letztes Jahr.
Mit Jungköniginnen hat es wie erwartet, auch diesmal nicht geklappt, Männchen mehr als reichlich.
Ist gerade Schwarmzeit, unzählige Männchen strömen aus dem Nestausgang und versuchen in den frühen Nachmittagsstunden ihr Glück.
Eine ordentliche Aufregung veranstalten sie dabei, begleitet durch Formica fusca und wenigen Polyergus rufescens Arbeiterinnen.
Ganz schön griffig diese Kerle!
Einmal das Nest verlassen, kehren die Männchen nicht mehr ins Nest zurück und leben nur noch kurz, 1 - 2 Tage und aus ist es.
Dabei sind sie nach dem Verlassen des Nestes Selbstversorger, bedrängen selbst Formica fusca Arbeiterinnen an der
Zuckerwasserstelle.
Schaut selber.
Es herrscht keine ausgeglichene Harmonie in dieser Lebensgemeinschaft.
Gibt nicht wenige Formica fusca, auch Polyergus rufescens, denen Körperteile abhandengekommen sind. (Fühler, Fühlerteile, Beine, Beinteile)
04.04.2015
Sie ruhen noch, keinerlei Außenaktivitäten.
Im Nest verteilt, ein paar lockere Pulks an Ameisen, noch überaus träge.
Kaum Reaktionen auf den plötzlichen Lichteinfall.
Im Sommer hätte das, bei den Formica fusca Arbeiterinnen gleich zu ordentlich Hektik geführt.
Den ganzen Winter über hat das Volk draußen zugebracht.
Die jetzt immer noch tiefen Temperaturen in der Nacht, sind verantwortlich, dass diese Ameisen noch keinerlei Auswinterungsaktivitäten entfalten.
Die noch hohe Nestluftfeuchtigkeit führt zu Kondenswasser an der Sichtscheibe.
Bessere Bilder sind zurzeit nicht hin zubekommen.
20.04.2015
Es ist wärmer geworden und der Winter damit vorbei.
Viele Eierpulks zeigen deutlich, es geht wieder los.
Alles was jetzt weiter kommt, eine Entwicklung wie ich sie jetzt schon mehrfach geschrieben habe.
Männchen gab es jedes Jahr, das sie auch Jungköniginnen aufziehen, ist mir nicht gelungen.
Nach jetzt doch längerer Zeit ein abschließendes Update meines Polyergus rufescens Ameisenhaltungsberichtes.
An den schon vorab niedergeschriebenen Beobachtungen ist nichts mehr zu ergänzen.
Bei der Aufzucht an Männchen ist es jedes Jahr geblieben, Jungköniginnen gab es leider nie.
Auch anzumerken, Polyergus rufescens lassen sich durchaus halten.
Auch anzumerken, es funktioniert nicht ohne ständigen Nachschub an Formica fusca Puppen.
Jede Ameisenhaltung geht einmal zu Ende, auch wenn nicht immer erfreulich.
In der Winterruhe 2017/2018 ist die Königin gestorben.
Hoffe das Mitlesen war für Euch interessant und hat einige Informationen zur Haltung einer sehr interessanten Ameisenart verdeutlicht.
04.05.2012
Volle Aufregung in der Kiste, die ersten Polyergus rufescens Arbeiterinnen schlüpfen.