Messor barbarus Bei Ameisen die in Südeuropa beheimatet sind, ist es schwierig Aussagen über die Notwendigkeit eine Winterruhe, Diapausen zu treffen. Unterschiedliche Klimatische Bedingungen, selbst bei derselben Art sind nicht ausschließbar. Ohne genaue Herkunftsangaben bleibt das am Halter hängen.
Messor barbarus Messor barbarus
Messor barbarus Winterruhe Messor barbarus die aus dem warmen Süden kommen, brauchen sie eine Ruhephase? Ist diese erforderlich oder geht es auch ohne? Heute muss ich aus meiner Sicht sagen, ganz klar „JA“ Versuche sie ohne Winterruhe durchzuhalten, brachten keine erfreulichen Ergebnisse. Eine meiner großen Kolonien (Arbeiterinnenanzahl > 5000) habe ich ohne Winterruhe durchgehalten. (Im Antstore - Forum ist ein Bericht von mir nachzulesen, über eine Kolonie ohne Winterruhe, der zurzeit noch läuft). Anfangs war das Ergebnis überaus positiv, den ganzen Winter über lebten sie so weiter als wie in den Sommermonaten. Dadurch das die Temperaturen und Lichtzeiten, sowie die Futtergaben nicht verändert wurden, merkten sie nicht, dass es Zeit für eine Pause wurde. Ein erster Hinweis, dass ihre Haltung nicht normal verlief, sie zogen Geschlechtstiere nicht nur kurzzeitig auf, es nahm kein Ende. Gut das konnte auch daran liegen, das die Kolonie reichlich groß geworden war, ich wusste es da noch nicht besser zu deuten. Vielmehr freute ich mich, dass sie sich gut weiter entwickelten und es ihnen nicht zu schaden schien. So ging es bis spät ins Frühjahr. Schleichend verloren sie das Interesse an Insekten, ihre Aktivitäten wurden deutlich weniger. Es dauerte so seine Zeit, bis ich diese langsame Veränderung bemerkte. Auch stellten sie die Aufzucht von Nachwuchs langsam ein, am Ende komplett. Lungerten träge herum, außer für Körner konnte ich sie für kein weiteres Futter begeistern. Mein erster Gedanke war, sie sind krank. Ein weiterer Gedanke, die Königin ist gestorben, in dem Gewimmel von Ameisen und den beiden Nestblöcken, hatte ich vorher auch nur selten mal die Freude, die Königin zu beobachten. Was blieb, abwarten, was sich tut. Zu beobachten war, es starben mehr Ameisen, als bei einer normalen Winterruhe. Das konnte allerdings auch daran liegen, das bei einer größeren Kolonie mehr alte Ameisen vorhanden sind, die eines natürlichen Todes sterben. Auch trugen sie diese, bei der für eine Winterruhe zu hohen Temperatur, gleich aus dem Nest. Normal haben sie sich dazu Zeit gelassen, bis zum Ende des Winters. Mit einiger Sorge betrachtete ich das Geschehen, was wohl werden wird, sollte ich diese Kolonie verlieren? Die Anzahl der sterbenden Ameisen wurde beträchtlich, ca. ein Drittel der Ameisen überlebten nicht. Noch ca. 4 Monaten wurden sie lebhafter, wieder Insektenannahme, Brutaufzucht, das normale Leben stellte sich wieder ein. Jetzt mache ich mir Gedanken, wie ich die nächste Winterruhe für sie hinbekomme. Dies ist nur die Beobachtung an einer Kolonie, die nicht stellvertretend für alle Messor barbarus Kolonien gelten kann. Nicht für Verallgemeinerungen heranzuziehen ist. Bei dem weiten Verbreitungsgebiet dieser Art ist es für mich vorstellbar, das einige Kolonien aus klimatisch wärmeren Regionen kommen, wo eine nötige Winterruhe noch abzuklären ist. Mir zeigt dieser Versuch auch, dass irgendeine Art Ruhepause nötig ist, alleine schon um die Geschlechtstieraufzucht zu beenden. Bei unseren einheimischen Arten liegen die Gründe für eine Winterruhe auf der Hand, tiefe Temperaturen und Futtermangel, die ihnen die nötige Zeit für Regenerierungen geben. Trockenzeiten mit hohen Temperaturen, auch Futtermangel könnten Notwendigkeiten bei Messor barbarus für eine Ruhephase ergeben. Für mich vorstellbar, dass es nicht unbedingt winterliche Temperaturen sein müssen. Winterruhe Wichtig, von alleine gehen sie nicht rechtzeitig in Winterruhe, langsame Temperaturabsenkung und Reduzierung der Insektennahrung, bringen sie dazu die Aufzucht von Nachwuchs einzustellen. An den Beleuchtungszeiten habe ich nichts geändert. Wäre ein Versuchsbereich, der noch abzuklären ist, ist denkbar damit den Übergang zur Winterruhe noch zusätzlich zu fördern. In der Übergangszeit bekommen sie weiter Körner, solange sie noch welche bunkern. Kleine Kolonien mit wenig Platz oder die noch im Reagenzglas leben, stapeln ihre Vorräte auch schon mal außerhalb des Nestes. Sind fast keine Larven und Puppen mehr vorhanden, ist die Überwinterungstemperatur erreicht. Ab diesem Zeitpunkt gibt es auch keine Körner mehr. Die Winterruhe ist bei dieser Art nicht so ausgeprägt wie bei unseren einheimischen Arten. Es sind keine extrem tiefen Temperaturen erforderlich, auch wenn sie Kurzzeitige bis an die 0°C überleben. Bei Temperaturen so von 10 – 17°C sind sie gut durch den Winter zu bekommen. Kurzzeitige Temperaturanstiege an die 20°C führen nicht gleich dazu, das sie ihre Ruheperiode beenden. Einmal damit angefangen ziehen sie die Winterruhe durch. Es braucht Zeit sie auf die Ruhephase vorzubereiten, in 14 Tagen ist das nicht machbar. So an die 6 Wochen sind da schon erforderlich. Gelegentlich ist es nicht hinzubekommen, das keine Larven und Puppen mehr gepflegt werden. Die Gründe dafür, der Zyklus der Temperaturabsenkung hat nicht gepasst, es ist einfach noch zu warm. In solchen Fällen ist eine Verlängerung der Vorbereitungszeit möglich. Ist da nichts mehr machbar, müssen sie so überwintern, auch wenn die restlichen Puppen dabei eventuell sterben. Kleinere Kolonien sind noch gut an verschiedene Orte transportierbar um die Temperaturen in etwa hinzubekommen. Meine Großkolonien mussten im Keller über den Winter kommen, wo es aus meiner Sicht meistens zu warm ist. Auch konnte ich für sie gute Vorbereitungsbedingungen nicht bereitstellen. Die Übergange waren nicht besonders optimal. 1. Stufe: Anlagenheizungen abstellen, weniger Licht um so die Erwärmung durch die Lampen zu reduzieren. Wo es ging, kamen LED – Leuchten zum Einsatz. 2. Stufe: Ab in den Keller, wo die Temperaturen im Mittel um 17°C liegen. Es gibt für mich keine Vergleichsmöglichkeit, um zu beurteilen, ob es ihnen geschadet hat. Für mich haben sie sich normal und gut entwickelt. Ihre Aktivitäten schlafen auch in der Winterruhe nicht ganz ein. Sie brauchen zwischendurch immer wieder Temperaturen, die es ermöglichen die eingelagerten Körner zu verwerten. Das ist auch der Grund, weshalb ich meine Kleinkolonien nie im Kühlschrank überwintere. Wo diese zwischenzeitlich höhere Temperatur liegen muss, kann nicht sagen, konnte sie noch bei 10°C außerhalb des Nestes beobachten. Habe es nie beobachten, können das sie zerkaute Körner (sogenanntes Ameisenbrot) für den Winter herstellen und einlagern. Die Körner, die sie zerkleinerten, haben sie gleich aufgefressen, ihr Wintervorrat sind ganze Körner. Für mich ist es eine Fehlinformation, dass sie im Sommer „Ameisenbrot“ als Vorrat für den Winter herstellen. Wichtig, die Feuchtigkeit im Nestbereich den Winter über zu beobachten, wird es zu trocken sterben mehr Ameisen. Bei mir ist anfangs der Winterruhe die Feuchtigkeit meistens zu hoch, was ich versuche anzugleichen, indem ich in der Vorbereitungszeit weniger befeuchte, abhängig vom Nesttyp auch gar nicht mehr. Lieber weniger und im Winter notfalls leicht nachfeuchten. Diese Bewertung muss jeder für seine Anlage selbst machen, Kondenswasser, Staunässe ruinieren schnell eine ganze Kolonie. Denn ganzen Winter brauchen sie kein Futter, sie leben von ihren Körnern? Sollten die nicht reichen oder sind sie trotz aller Führsorge vergammelt, hilft nachfüttern in unmittelbarer Nähe des Nestes. Vorsorglich darf etwas Trinkwasser nicht fehlen. Wie lange muss sie dauern die Winterruhe, ich kann es nicht sagen, sie reagieren da unterschiedlich. 3 – 5 Monate habe ich beobachten können. Vorausgesetzt die Überwinterungsbedingungen sind in Ordnung, schadet es ihnen nicht, wenn sie länger ruhen. Meine überwintern von Anfang November bis Ende Februar. Es gab auch schon Jahre, wo das nicht hinzubekommen war, höhere Außentemperaturen bis in den Dezember oder zeitig im neuen Jahr, wirken sich auf die Temperaturen bei mir im Keller aus. Die Auswinterung ist unproblematisch, langsam die Temperatur steigern, oder gleich ins geheizte Zimmer, sie kommen damit klar. Nehmen sich einfach die Zeit, die sie brauchen, um wieder zu gewohnten Aktivitäten zu erwachen. Sind sie nicht schon in der Winterruhe dazu gekommen, ihren Müll (Körnerschalen, Zerschrotetes, Ameisenleichen, verdorbene Vorräte) aus dem Nest zu bringen, geht bei großen Kolonien der Frühjahrsputz los. Ist schon beachtlich was sie da, so raustragen, bei kleinen Kolonien tut sich nicht viel. Was mich immer wieder verwunderte, wie wenig Körner sie den Winter über verbrauchen?