Es läuft nicht mehr nach Plan
War ich doch der Ansicht, es entwickelt sich gut und die Gründungszeit ist bald Vergangenheit.
Viele Larven in verschiedenen Stadien, Eier, Puppen alles um in etwa 6 Wochen über 30 Arbeiterinnen zu erreichen.
Gedacht und von der Realität überholt, eine mittelprächtige Katastrophe.
Ein Zwangsumzug musste her, nur gut dass ich schon ein neues Nest gebaut hatte.
Ohne Vorwarnung ist der Reagenzglaswassertank ausgelaufen und hat die Brut geflutet.
Was nicht schon an Ameisen geflüchtet war, mir blieb nichts anderes übrig als die Restlichen gewaltsam aus dem Reagenzglas zu schütteln.
Direkt vor den Eingang des neuen Nestes, in das sie auch gleich gezogen sind.
War nicht besonders schwierig, hatten sie es Tage vorher schon erkundet.
Die Brut festgeklebt an der Reagenzglaswandung, nichts mit ausschütteln.
Mit einem Zahnstocher Larve um Larve, Puppe um Puppe vorsichtig herausgeholt, vorhandene Eier waren verloren.
Wie es sich unmittelbar zeigte, mit der Aktion war ich nicht besonders erfolgreich, möglich dass schon vieles ertrunken war.
Was ich retten konnte kurz auf ein Küchentuch zum Abtrocknen gelegt und danach direkt vor den Nesteingang.
Fast alles an Brut haben sie gleich ins Nest getragen, das Desaster wurde erst am kommenden Tag ersichtlich etwa 50 % der verstreut in der Arena.
Ziemlich alle kleineren Larven hatte es erwischt, 2 Puppen, darunter die größte die sie bisher aufgezogen hatten.
Eine kleinere Arbeiterin ebenfalls ertrunken.
Wirklich schade, zu ändern war nichts mehr.
Ihr Verhalten, 2 Tage überaus unruhig, ständig liefen Ameisen in der kleinen Arena umher.
Danach sind sie zur „Tagesordnung“ zurückgekehrt, als wäre nichts passiert.
Nach ein paar Tagen die Reste beurteilt.
Erfreulich, die Königin hat schon wieder Eier gelegt.
In einer Ecke neben dem Wassertank haben sie es sich eingerichtet.
Ein kleines Lager aus Teilen von zerquetschten Körnern haben sie auch schon angelegt.
Heute hat sich der Verlust der einen Arbeiterin ausgeglichen.
Eine Arbeiterin ist geschlüpft, so dass es jetzt wieder 15 sind.
Keine Pygmäe mehr, deutlich größer.
2 weitere Arbeiterinnen kommen in den nächsten Tagen noch dazu, deren Puppen sind schon deutlich eingefärbt.
So sieht das alles doch wieder positiver aus.
Das Nest, weiter oben vorgestellt, habe ich absichtlich größer gebaut, stimmt sonst alles, ergeben sich dadurch nur Vorteile.
Hier leben sie jetzt.
Wie zu sehen, ich setzte weiterhin auf etwas Nestfeuchtigkeit.
Da wo die Heizfolie nicht wirkt, bildet sich Kondenswasser.
Ist bedingt dadurch, dass die Arenabox nur 22°C hat.
Nesttemperatur liegt bei 26°C
Verloren in der großen weiten Welt, das könnte passen
„Ja und nein“
Sie wissen schon heute so ein Nest zu nutzen, Kornkammer und Müllhaufen im Nest.
Ihren Müll versteckt zu lagern ist ein elementares Bedürfnis vieler Ameisenarten.
Es hilft ihnen, besonders wichtig in der Gründungsphase, möglichst unentdeckt zu leben.
Damit sie ihre Brut nicht im Unrat lagern müssen, hilft ein größeres Nest, da sie nicht wie in der Natur die Möglichkeit haben, Müll zu vergraben.
Für mich mit eine der Voraussetzungen das sich Gründervölker gut entwickeln.
Die von mir momentan verwendeten Haltungsparameter sind die, die ich mir über viele Jahre mit der Messor barbarus Haltung erarbeitet habe.
Zumindest für den Anfang meiner Messor cephalotes Haltung sind die nicht grundlegend falsch.