Aphaenogaster texana Haltungsbericht

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Wolfgang
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#1

Beitrag von Wolfgang »

Aphaenogaster texana

Aphaenogaster texana _1.jpg
Fange hier einen Bericht an, ohne Netz und doppelten Boden.
Im Klartext, es ist für mich momentan nicht ersichtlich ob ich es hinbekomme diese Art zu halten, sich für mich überhaupt eine Chance ergibt.
Wer sich länger mit Ameisen beschäftigt, dem ist sicherlich klar, es gehört schon einiges an Glück dazu, eine gesunde Königin oder ein gesundes Volk zu erhalten,
wenn diese/dieses eine weite Reise zurück legen musste.
Nicht immer ist es hinzubekommen, halbwegs durchgehend über die gesamte Reisezeit die Bedingungen soweit passend zu halten,
das sie nicht nachhaltig in ihrer Entwicklung gestört sind.
Das Glück, es wurde reichlich herausgefordert, auf der letzten Etappe ist der Wassertank ausgelaufen und hat den Lebensraum dieser Ameisen gut durchfeuchtet.

Reagenzglas.jpg
Ameisen im Reagenzglas mit gefüllten Wassertank zu verschicken, sicherlich ein Thema für Diskussionen.
Ohne Wasserfüllung kommen die Ameisen trocken an und zukünftige Halter werden vor die Frage gestellt, wie damit umgehen.
Mit Wasserfüllung gibt es diese Fragestellung nicht, allerdings besteht immer das Risiko, das die Ameisen baden gehen.

Neben dem sonst üblichen Reagenzglasverschluss durch einen Wattestopfen, war das Reagenzglas durch ein Metallgeflecht (Stahlwolle) verschlossen.
Stahlwolle.jpg
Dieses saugt sich im Gegensatz zu Watte nicht voll Wasser und hat wahrscheinlich Larven und Puppen ein Überleben gesichert.
Wie sie es hinbekommen haben, ihren Nachwuchs dort zu deponieren und dort zu halten, hätte es gerne gewusst.
Die stabilen Strukturen des Geflechtes waren sicherlich dabei hilfreich.
Viel Arbeit für mich, Larven und Puppen, mit besondere Vorsicht in ein trockeneres Behältnis zu verfrachten.
Ebenfalls ein Reagenzglas, mit ausreichend gestalteten Wattestopfen als Abgrenzung zum Wassertank.
So haben eine Königin, 2 Arbeiterinnen, 3 Puppen und ein halbes Duzend Larven ein neues Zuhause gefunden.
Jetzt entferne ich jeden Tag einmal die Reagenzglasabdeckung und schaue wie es ihnen geht.
Zu meiner Freude, sind Eier dazu gekommen.
Aphaenogaster texana _2.jpg

Beide Arbeiterinnen, die mitgeliefert wurden, sind noch nicht ausgefärbt, ein Zeichen, das sie erst vor ein paar Tagen geschlüpft sind.
Momentan ist ihre Königin in der Arena bei der Futtersuche zu beobachten, eine Fliege musste schon dran glauben.

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Wolfgang
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#2

Beitrag von Wolfgang »

Ein paar Tage später

Was ich als geglückte Leistung meinerseits gewertet hatte, den Ameisen hat es nicht gefallen, sind nach 2 Tagen umgezogen.
Naja das Reagenzglas war gut gemeint, wer sich länger mit Ameisenhaltung beschäftigt, wird feststellen,
Reagenzgläser sind für Ameisen nicht immer das, worin sie leben wollen.
Wo sind sie hin?
Hier.
Arenabecken.jpg

Ein kleines Glasbecken [20 x 10 x 10 cm]mit kleinem Gipsnest, abgedeckt mit einer grünen Kunststoffplatte.
(Das Gipsnest ist eine gebrauchte Immobilie, das sind vorher schon Messor und Meranoplus herangewachsen)
Für die Wärme sorgt eine kleine 12 Volt/3 Watt Heizfolie, die nur teilweise unter dem Gipsnest liegt.
Direkt über der Heizfolie liegt die Temperatur momentan bei ca. 27°C.
Im linken Teil des Nestes ist es geringfügig kühler.
Mal schauen wie das bei den Ameisen ankommt.

Als Bodensubstrat ein wenig gröberer Sand, damit sich die Ameisen beschäftigen können.

Sind sehr muntere und überaus aktive Ameisen.
Ständig sind 2 – 3 Ameisen bei der Futtersuche zu beobachten oder schleppen feine Steine herum um den Nesteingang zu verändern.
Aphaenogaster texana 30.10.2018_1.jpg
Was mich dazu beflügelte, sie in eine größere Arena umzusetzen.
Arena mit Nest.jpg
Leider ging das ein wenig daneben, keine Einsicht ins Nest mehr vorhanden.
Wie das?
Der Gipsboden war noch reichlich feucht und mit jetzt einer stärkeren Heizmatte (12 Watt) unter der Arena, hat sie viel Kondenswasser an der Nestabdeckung gesammelt.
Solange Gips nicht länger richtig trocken gehalten wurde, zieht er gut Wasser und leitet dieses prima weiter.
Der direkte Kontakt des Nestes zum Gipsboden tut das Übrige.
Nest 30.10.2018.jpg
Dumm gelaufen, allerdings so ist sie nun mal die Ameisenhaltung.
Muss schauen ob sich das bessert oder ob ich mir was einfallen lassen muss, will doch schließlich beobachten ob und wie die Entwicklung voran geht.
Das umso mehr mit der Beobachtung, dass sie jeden Tag einige Fruchtfliegen eintragen.
Da muss sich doch was tun.
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Wolfgang
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#3

Beitrag von Wolfgang »

Aphaenogaster texana allgemeine Fragen

Kaum ist ein neues Ameisenvolk da, drängt sich gleich die Frage auf, wie kann ich sie durchbringen.
Das umso mehr wenn sich im Internet nur spärliche Informationen finden lassen oder die gern genommenen Verallgemeinerungen.
Für den Start wichtig, nein eher entscheidend ob das Volk überlebt.
Grob muss das schon passen, die Feinabstimmung kann nach und nach erarbeitet werden.
Für in der Beobachtung geübte Ameisenhalter, mit Background an Erfahrungen, wird es nicht besonders kompliziert sein, mit gemachten Beobachtungen früh die Klimaparameter in die richtige Richtung zu bringen.
Wer sich mit Ameisen kaum auskennt, keine Erfahrungen hat, naja das kann dann schon mal richtig daneben gehen.

Mittelamerika, da sollen sie herkommen, ist ein ganz schön weites Areal.
Soweit ich es im Internet abklären konnte, leben diese Ameisen in einer sehr trockenen, warmen Gegend.
Gut damit habe ich ihre Haltung angefangen.
Höhere Temperaturen in der Arena habe ich jetzt hinbekommen, um die 28°C.
Im Nest kann ich die Temperatur leider nicht messen, grob dürfte sie auch in diesem Bereich liegen.
Trocken soll ihr Habitat sein, gut daran arbeite ich noch, der Gipsboden gibt immer noch reichlich Feuchtigkeit ab.
Allerdings scheint das den Ameisen nicht wirklich zu stören.

Was mich immer wieder verwundert, das bei so wenigen Arbeiterinnen (7 von mir gezählt), 3 – 4 in der Arena unterwegs sind.
Steinchen umhertragen, Nesteingang auf und wieder zu gestapelt und Futtersuche.
Futtersuche ist jetzt genau das Stichwort, was futtern diese Ameisen überhaupt?
Sicherlich kann Ameisen vieles an Insekten angeboten werden, wenn es nichts anderes gibt, werden sie in ihrer Not
das nehmen was da ist, ob sich damit eine gute Entwicklung hinbekommen lässt, steht auf einem anderen Blatt.
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Wolfgang
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#4

Beitrag von Wolfgang »

Aus einer Larve wird eine Puppe

Bei Arten, wie Aphaenogaster texana mit Nacktpuppen, lässt sich der Ablauf der Metamorphose prima beobachten.

Aphaenogaster texana 30.10.2018_3.jpg
Aphaenogaster texana 30.10.2018_4.jpg

Größere Larven hören auf zu futtern, ihre Durchsichtigkeit verfärbt sich in milchig trübe bis hell weiß.

Aphaenogaster texana 30.10.2018_5.jpg
Aphaenogaster texana 30.10.2018_6.jpg

Ihre gekrümmte Haltung geht in eine gestreckte über.
Die Larve tailliert sich, erste Formen der zukünftigen Ameise werden sichtbar.
Ist diese ausgebildet, krümmt sich die Puppe wieder.

Die Umwandlung einer milchig, trüben Larve in die Form einer Ameisenpuppe so wie wir sie kennen, erfolgt in wenigen Stunden.
Hier ist die Erste vorhanden.

Aphaenogaster texana Nachwuchs.jpg

Im Abstand von Stunden und wenigen Tagen verpuppen sich auch die weiteren Puppen eines Geleges.

Aphaenogaster texana 17.11.2018_3.jpg
Aphaenogaster texana 17.11.2018_2.jpg
Aphaenogaster texana 17.11.2018_1.jpg

Für mich als Betrachter wurden die Eier, für diesen Nachwuchsschub, alle etwa zur gleichen Zeit gelegt.
Die Larven haben sich unterschiedlich entwickelt.
Sowohl in der Größe wie auch zeitlich bis zur Verpuppung.
Kurz vor der Verpuppung, die Zeit wo die Larven so gut wie kein Futter mehr annehmen, ist auch die Zeit wo die Königin wieder beginnt Eier zu legen.
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Wolfgang
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#5

Beitrag von Wolfgang »

Sie sind umgezogen

Ein Umzug, einfach, schnell ohne Probleme, am heiligen Tag in etwa zwei Stunden.
Nachdem das alte Nest in die Arena gelegt war,

Aphaenogaster texana 24.01.2019_1.jpg
reichte eine Beheizung des neuen Nestes vollkommen aus um sie davon zu überzeugen was ihr Halter wünschte.
Kaum hatten sie das neue Nest entdeckt und ausgiebig untersucht, ging es auch schon los.
Immer mehr Arbeiterinnen furagierten zwischen alten und neuen Nest, dann folgte was kommen musste,
Puppen und Larven machten sich auf die Reise ins neue Nest.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_2.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_3.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_4.jpg

Arbeiterinnen die nicht selber laufen wollten, wurden kurzerhand gepackt und getragen.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_5.jpg
Madam Königin war mehr als reichlich irritiert, kaum aus dem alten Nest, wusste sie nicht wohin.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_6.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_7.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_8.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_18.jpg
Auch dafür fand sich eine Lösung.
Aphaenogaster texana 24.01.2019_9.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_20.jpg
Jetzt sind sie da wo ich sie hinhaben wollte.
Über mehrere Nestkammern verteilt, war die Umzugsaufregung schnell wieder verronnen.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_10.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_11.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_12.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_13.jpg

Mit jetzt etwa 60 Arbeiterinnen, zu denen in den nächsten Tagen noch einige dazu kommen, viele schon durch gefärbte Puppen vorhanden,
kommen jetzt die Möglichkeiten zu experimentieren.
Eines scheint sich schon abzuzeichnen, sind bodenständige Ameisen.
Einen zu Versuchszwecken in die Arena gelegter kleiner Zweig, haben sie mehrfach untersucht,

Aphaenogaster texana 24.01.2019_14.jpg
belaufen wurde er nicht.
So gut wie gar nicht sind sie dabei zu beobachten, dass sie versuchen die Glaswände des Beckens zu belaufen.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_15.jpg
Wenn auch nicht besonders elegant, das sie es können, zeigen sie wenn sie in Panik geraten.
Letztendlich ohne Ausbruchsschutz geht es nicht.

Eine Wasserquelle haben sie auch schon gefunden, seitlich im Außenbereich des Nestblockes bildet sich Kondenswasser.

Aphaenogaster texana 24.01.2019_16.jpg
Womit ich meine Vermutung bestätigt sehe,
dass ihre sonstige geringe Trinkwasseraufnahme darauf zurück zu führen ist, dass sie Kondenswasser aufnehmen.

Sie haben fast immer Hunger.
Aphaenogaster texana 24.01.2019_17.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_19.jpg
Was mich dazu veranlasst hat, weitere Futtermittel zu versuchen.
Zurzeit sind zerteilte Brummer besonders angesagt und erstaunlich, abgebrühte, zerteilte Mehlkäferlarven.

Das den Ameisen die Insektenverwerter nicht ausgehen, ist gesorgt.
Aphaenogaster texana 24.01.2019_23.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_25.jpg
Aphaenogaster texana 24.01.2019_27.jpg

Noch ein kleines Video
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#6

Beitrag von Wolfgang »

Ein paar Bilder

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Und ein Video


Mit der steigenden Arbeiterinnenanzahl nimmt die Nachwuchsaufzucht richtig Fahrt auf.
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#7

Beitrag von Wolfgang »

Was für ein Missgeschick

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Bruch auf der ganzen Linie und das wo ein neues Nest gebraucht wird.

Wer von Euch meine Berichte über Aphaenogaster texana mitverfolgt hat

Ameiseninfos.de
Ameisenforum

dem ist die rasche Entwicklung die sie hingelegt haben, nicht entgangen.
Aphaenogaster texana 09.03.2019_2.jpg
Aphaenogaster texana 09.03.2019_3.jpg
Aphaenogaster texana 09.03.2019_4.jpg
Aphaenogaster texana 09.03.2019_5.jpg

Da hatte ich gedacht, fange mal so langsam an ein neues Nest zu bauen und dann nur Müll.
Mein erster Versuch ein reines Beton – Nest (feiner Sand + Zement) zu bauen, naja ist danebengegangen.

Gips nagen diese Ameisen durch, überall dort wo es feucht ist.
Das hat schon zur Folge gehabt, dass ihr Nest nicht mehr befeuchtet werden kann.
Wasser holen sie sich jetzt an einer Tränke, die sie reichlich frequentieren.

Aphaenogaster texana 09.03.2019_1.jpg

Ihr neues Nest wird ein Externes und muss entsprechende Festigkeit haben, also warum nicht gleich richtig hart.
Der erste Versuch, gescheitert an meiner Ungeduld, braucht doch gut eine Woche bist die Mischung durchgehärtet ist.
Mit 2 Tagen war ich reichlich zu schnell, zerbrochen das Teil beim Lösen von der Unterlage.

Also gleich nochmals ab in den Baumarkt und Zement und Sand gekauft.
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#8

Beitrag von Wolfgang »

Was wird werden?
Wenn es sowas gibt wie einen „grünen Daumen“ der Ameisenhaltung, dann habe ich in eine Ameisenart investiert,
die richtig Freude macht.
Das schließt nicht aus, das ich ins Grübeln gekommen bin,
wo die Reise mit der Haltung von Aphaenogaster texana noch hingehen wird.
Diese Ameisen legen ein Tempo (Arbeiterinnenzunahme) vor, die bei mir Überlegungen anregen,
das da noch richtig was kommen wird.

Wie Ihr mitverfolgen konntet, mein erster Versuch ein reines Beton-Nest herzustellen war eine richtige Katastrophe.
Erfahrungen müssen gesammelt werden und ein weiterer Versuch war positiv.
Mittlerweile sind sie auch schon umgezogen ins neue Nest.

So wie ich es zeitlich hinbekomme, informiere ich hier weiter.
Wenn Ihr vorab schon eher über die Haltung dieser Art nachlesen möchtet.

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Beitrag von Wolfgang »

Aphaenogaster texana, was ist geworden?
Knapp ein Jahr ist das Volk Aphaenogaster jetzt alt, stellt sich die Frage was ist geworden?
Ein Nestbild wird erste Aufschlüsse bringen.
Aphaenogaster texana 04.05.2019_1.jpg
Was fällt auf?
Weitere Indizien.
Aphaenogaster texana 04.05.2019_2.jpg
Aphaenogaster texana 04.05.2019_4.jpg
Aphaenogaster texana 04.05.2019_5.jpg
Aphaenogaster texana 04.05.2019_6.jpg
Aphaenogaster texana 04.05.2019_7.jpg

Wenn Ihr jetzt raten müsstet, betreffend der Entwicklung, wo liegen Eure Gedanken?

Was ich schreiben kann, ist enorm wie sich diese Art entwickeln kann.
Vor 3 Wochen war es mein Eindruck, das sie es auf etwa 1000 Ameisen an ihrem Jahrestag bringen könnten.
Wie ich heute beobachten muss, habe ich mich damit reichlich verpeilt.
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Wolfgang
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#10

Beitrag von Wolfgang »

Anlagengestaltung notwendig oder geht es auch ohne?
Es ist eine Rarität, das es bei meinen Ameisen eine gestaltete Anlage gibt.
Abgesehen das Derartiges im Auge des Betrachters seinen Wert hat, praktisch ist das alles nicht.
Reinigungsarbeiten, die aus Hygienegründen wichtig und besonders erforderlich sind, lassen sich nur umständlich bis gar nicht durchführen.
Einblicke werden versperrt und erschweren Entwicklungen zu erkennen bevor sie sich negativ auswirken.
Da sei als Beispiel angemerkt, das Ameisen nicht nur ihren Müll gerne verstecken, sondern auch ihre Toten.
Wenn sich da eine entscheidende Entwicklung einstellt, wird diese möglicherweise viel zu spät beobachtet.

Eine weitere Überlegung, brauchen Ameisen eine gestaltete Arena und wie groß muss diese sein?
Um das zu ergründen ist das Verhalten der gehaltenen Ameisenart zu ergründen.
Dabei wird sich schnell herausheben, Ameisen laufen nur herum (furagieren) wenn es ihnen an etwas fehlt.
Sind ihre Bedürfnisse gedeckt, lungern sie träge in der Arena rum, richtig Aktion eher selten.
Wie auch immer ich an diese Sache herangegangen bin, haben Ameisen alles was sie an Futter brauchen (Insekten, Kohlenhydrate, Platz für Müll)
ist es ihnen vollkommen egal wie ihr Auslauf aussieht und wie groß dieser ist.
Eine Ausnahme beobachte ich immer wieder, wird ihnen ihr Nestbereich zu klein, suchen sie nach Auswegen.
So mancher Ausbruchsschutz muss sich dann bewähren.

Meine ersten Beobachtungen bei Aphaenogaster texana, haben aufgezeigt, das es bewegungsfreudige,
sehr lebendige Ameisen sind, was mich dazu veranlasst hat,
ihnen nicht nur einen nackten Gibsboden in der Arena anzubieten, sondern etwas zu wagen.
Na ja da war halt noch die Arena leerstehend vorhanden, in der vorher Messor barbarus ihr Betätigungsfeld hatten.
Alles ausgesaugt und mühselig gereinigt und schon war eine Arena vorhanden die ich meinen Aphaenogaster texana anbieten konnte.
Heute kann ich schreiben, es ist eine Erfolgsstory.
Die Anlage wurde ausgiebig angenommen und bietet mir so einige Beobachtungsmöglichkeiten, wo ich verschiedenes ausprobieren kann.
Aphaenogaster texana 24.05.2019_21.jpg
Aphaenogaster texana 24.05.2019_20.jpg
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