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Verfasst: Do 22. Dez 2016, 13:57
von Wolfgang
Carebara diversa (früher Pheidologeton diversus)

Bild

Eine Ameisenart die immer Interessantes an zu bieten hat.
Für Halter die mit kleinsten, überaus flinken und aggressiven Ameisen umgehen können, die verstehen einen fortschrittlichen Ausbruchsschutz zu bauen.

Neben richtig vielen Winzlingen gibt es, wenn auch nur in geringerer Anzahl, die richtig großen Arbeiterinnen.
Carebara diversa Majorarbeiterin.jpg
Nicht Übel oder, die haben schon was.
Diese Ameisen so zu versorgen, das sie diese schönen Tiere aufziehen, die Mühen dafür lohnen sich.

Dazwischen, von Klein bis Groß alle Abstufungen an Größen, wie sie bei polymorphen Arten üblich sind.
Wird die Haltung von Carebara diversa hinbekommen, bringen sie es auf richtig, richtig viele Arbeiterinnen.
Zehntausend Arbeiterinnen für die Haltung, sind nicht mal übertrieben.

Ein kleiner Ausschnitt davon was da so wuselt.


Eine Voraussetzung das die Haltung gelingt ist abwechslungsreiches Futter und davon reichlich viel.
Hier ein Überblick, was es täglich sein muss.

Denke das lässt sich noch gehörig steigern.

Diese Ameisen können fast alles an Futter gebrauchen, jedenfalls tun sie so.
Was sie alles verwerten, ist eine andere Frage, die sich nicht schlüssig beantworten lässt.
Eingetragenes kann durchaus richtig klein zerrsäbelt auf dem Müll landen.

Was ganz sicher nicht auf dem Müll landet, sind Heimchen.

Carebara diversa mit Heimchenfutter.jpg

Das lassen sich auch die Majorarbeiterinnen nicht entgehen.

Na ja, irgendwie scheinen sie eher nur mal gelangweilt vorbei zu schauen.

Manchmal kann ich es einfach nicht lassen, diese Tiere ordentlich zu ärgern, wie hier. :lol:

Mal eben die Futtertiere mit einer Nadel fixiert.
Das anfangs zu sehende Zögern, bevor sie richtig zur Sache gehen, ist darin begründet, das die Beutetiere, frisch aus dem Gefrierschrank, noch gut durchgefroren waren.

Noch ein kleines Video in Bezug auf Futter, dann soll es an dieser Stelle genug sein.


Wenn es noch nicht reicht, schaut HIER

Neben Futter eine ebenso, wenn nicht sogar die entscheidende Frage, wie sind diese Ameisen unter zu bringen?
Dürften die Ameisen sich es selber aussuchen worein sie ihr Nest bauen, wäre die Frage schnell beantwortet, Erde.
Allerdings hat das in der Haltung so seine Tücken.
Nicht nur das sie darin kaum zu beobachten sind, sie graben und wühlen unendlich gern.
Hatte sie anfangs in einer Farm, gefüllt mit gut verdichteter Blumenerde gehalten, ein Fehler den ich so schnell nicht wieder mache.
Braucht schon etwas Glück und Wärme, um sie dazu zu bewegen, Teile ihres Nestes an die Glasscheibe zu verlagern.

Carebara diversa in Erde_1.jpg
Carebara diversa in Erde_2.jpg
Carebara diversa in Erde_3.jpg
Carebara diversa in Erde_4.jpg
Carebara diversa in Erde_5.jpg

Mit jeder Ameise mehr, landete fast alles von der Erde in der Arena.
Zwischendurch brachen die Erdschichten immer wieder ein, bis sie Gefahr liefen, alle am Boden zu hocken.


Als erste Abhilfe, Farm auf die Seite legen.

Carebara diversa liegendes Nest_2.jpg
Carebara diversa liegendes Nest.jpg

Gibt prima Einblicke so eine liegende Farm, gleich mal vorgemerkt für den Bau eines neuen Nestest, davon später mehr.

Carebara diversa in Erde_6.jpg
Carebara diversa Nest_1.jpg
Carebara diversa Nest_2.jpg
Carebara diversa Nest_3.jpg
Carebara diversa Nest_4.jpg

Ytong als Nestmaterial soll auch gehen.
Mir ist es nicht gelungen, sie länger darin zu halten, die Gründe dafür können durchaus auch darin liegen, dass ich Fehler in der Haltung gemacht habe.
Jetzt halte ich sie nur noch in Gipsnest, auch wenn sich durch die Mandibeln dieser Ameisen, ein derartiges Nest mit der Zeit auflöst. :roll:

Kommen wir jetzt zum Nestbau, das wird nur was, wenn das Teil absolut dicht gebaut wird,
jedenfalls wenn es ein externes Nest werden soll.
Extern und liegend verwendet, kann ich nur zu raten, gibt nichts Besseres um gute Einblicke zu erhalten.
Wie vorab schon angesprochen, habe ich das Ding mit Hilfe von Gips gefertigt.
Wie ich solche Nester baue, könnt Ihr HIER nachlesen.

Für Carebara diversa muss allerdings was richtig Großes her, sonst steht ganz schnell wieder ein Neubau an.
Habe mir die Gestaltung des Nestes einfach gemacht, macht bei dieser Art eh keinen Sinn, sich da besondere Mühe zu geben.
Gips ist relativ weich und es dauert nicht lange, bis die Ameisen da Hand anlegen und alles umgestalten.
Wie später zu sehen, ist nicht viel übrig geblieben, was ich an Kammern angedacht hatte.

Also so einfach wie möglich, ein paar große Kammern und dann lasse sie machen,alles andere ist eh nur für die Katz (Ameisen - Mandibeln)

Carebara diversa Nestbau_1.jpg

Der Nestblock ist komplett umkapselt, für die dafür notwendigen Verklebungen darf kein Silikon verwendet werden, das knabbern diese Ameisen ganz schnell durch.
Könnt Ihr mir glauben, habe es oft bereuen müssen, Silicon als Kleber verwendet zu haben.

Was fällt sonst noch auf?
Sicherlich gleich das nach oben stehende Röhrchen.

Röhrchen.jpg

Gedacht um das Nest zu befeuchten, ohne weitere Diskussion, war eine Fehlplanung.
Sieht heute so aus.

Röhrchen _2.jpg

Diese Ameisen brauchen eine funktionierende Belüftung für ihr Nest, sonst ersticken sie irgendwann am Kohlendioxid.
Dafür hat jede Kammer eine Öffnung in der Abdeckung.

Belüftung.jpg

Das alleine reicht noch nicht, wie bekannt ist K

ohlendioxid schwerer als Luft und dieses muss im Bodenbereich, irgendwo raus.
Dafür hat jede Kammer im Seitenteil eine weitere Lüftung.

Lüftung_2.jpg

Klar das die Netze besonders fein sein müssen und Edelstahl ist absolute Pflicht, sonst rosten die Dinger durch und Eure Ameisen lernen die Welt kennen.

Ist Euch die Erdebefüllung der Kammer ganz links aufgefallen?
Eine Vorstellung was es damit auf sich hat? :roll:
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