Lasius niger Haltungsbericht
gehalten ohne Winterruhe
Kalte Temperaturen, kein Futter zwingen
einheimische Ameisen Arten zu einer
Winterruhe.
Eine Zwangspause herbeigeführt durch
klimatische Gegebenheiten.
Über viele Millionen Jahre haben einheimische
Ameisen sich dem angepasst.
Stellt sich die Frage, wie verhalten sich
einheimische Ameisen wenn es die Zwangslage
kalte Temperaturen, kein Futter nicht gibt.
Diskussionen über Ameisen und Ameisenhaltungsberichte, mit unterschiedlichsten Meinungen und Ergebnissen gibt es genug.
Aus meiner Ameisenhaltung ein längerer Ameisenhaltungsbericht mit Thema
Lasius niger Haltung ohne Winterruhe.
Vorabinfos
Königin :Vom Schwarmflug 2008
Eingewintert :Ende Oktober mit 29 Arbeiterinnen, Überwinterrung im Reagenzglas
Ausgewintert :Ende Februar 2009, Winterverluste 3 Arbeiterinnen
Haltungstemperatur :ca. 24°C durchgehend
Nestart :Gipsnest (16 x 10 cm) mit mehreren Kammern, Lehmanstrich in den Kammern
Futter :Insekten, Zucker- und Honigwasser, immer soviel wie angenommen wird
01.07.2009
Hier seht ihr sie nachdem sie schon ein paar Schübe an Nachwuchs aufgezogen haben.
Die Anzahl der Arbeiterinnen ist deutlich angewachsen.
Fast nur Puppen und oben links im Gang, kaum zu erkennen, ein neuer Eierhaufen für weiteren Nachwuchs,
schließlich ist der Sommer noch nicht zu Ende.
19.08.2009
Was vorab noch an Puppen zu sehen war, ist jetzt schon fleißig mit dabei weiteren Nachwuchs aufzuziehen.
Viele neue Eier, die sie dieses Jahr noch aufziehen.
Nicht zu übersehen, meine gute Pflege, nur Ameisen mit prallem Hinterteil (Gaster).
28.08.2009
Es geht weiter voran, Eier, Larven, Puppen, sie legen ein ganz schönes Tempo vor, um noch gut voranzukommen.
Naja, muss jetzt sehen, dass ich mit dem Futter nachkomme.
01.10.2009
Die Anzahl der Arbeiterinnen steigt weiterhin deutlich, ansonsten alles wie gehabt.
11.10.2009
Die Lasius niger Haltung geht weiter wie gehabt..
Sie fangen an den Gips unter der Glasplatte an zu knabbern.
Damit könnten sie sogar Erfolg haben, nach unten und zu den Seiten werden sie kein Glück haben,
dort ist ein feines Drahtgitter im Gips eingearbeitet.
20.10.2009
Hier gut zu sehen was diese Ameisen an Nachwuchs aufziehen können.
Genauer hingesehen, es zeichnet sich eine Veränderung ab.
Unzählige Larven, ein kleiner Eierpulk und nur wenige Puppen.
Veränderungen in der Zusammensetzung Eier, Larven, Puppen waren über den ganzen Sommer über zu beobachten,
gucken wir mal, wie es weiter geht?
30.10.2009
Die Anzahl der Puppen ist weiterhin gering.
Deutlich zu beobachten, sie ziehen nur noch wenig Larven auf bis zur Verpuppung.
Der überwiegende Anteil der Larven wächst zurzeit nicht.
Haltungsbedingungen sind unverändert, die Futterannahme hat sich nicht verringert.
Wo lassen sie all die Insekten?
06.11.2009
Ihre Aktivitäten haben sich weiter verringert.
Zuckerwasser in reduzierter Menge wird gerne genommen.
An Insekten besteht nur gelegentlicher Bedarf.
Im Nest zu sehen, sie sind auf die Winterruhe vorbereitet, keine Eier oder Puppen mehr vorhanden.
Wirklich viele Larven, an Zählen ist da nicht mal zu denken.
Die Kolonie hat jetzt ein Stadion erreicht, wo sie auf winterliche Temperaturen herunter gekühlt werden könnte.
Um es noch mal hervorzuheben, eine Einstellung auf den Winter, ohne äußere Anreize.
Keine Temperaturveränderung, keine Futterreduzierung.
13.11.2009
Keine wirklichen Veränderungen, im Nest ist es ruhig, träge Ameisen mit prallem Gaster, die nur das Nötigste machen.
Immer noch furagieren sie in größerer Zahl, im Schlauch und in der Arena sind ca. 30 Ameisen zu beobachten.
Interessieren sich nur für Zuckerwasser.
Würde daraus ableiten, durch hohe Temperatur verbrauchen sie mehr Energie und tanken gleich wieder nach.
Gut ist nur eine Vermutung, die ich nicht nachweisen kann.
Manchmal muss ich doch genauer
hinschauen, ein paar Larven haben
sich verpuppt.
27.11.2009
Sie machen weiter wie gehabt.
Aus einem Teil der wenigen Puppen sind Arbeiterinnen geschlüpft und ein paar weitere Larven haben sich
verpuppt.
Auffällig, die Puppen sind deutlich kleiner als die der Arbeiterinnenpuppen im Sommer.
Genau so verhält es sich auch bei den geschlüpften Arbeiterinnen.
12.12.2009
Sie verhalten sich weiterhin wie ein Volk in der Winterruhe.
Kleine Abweichung davon, sie furagieren geringfügig, trinken ein wenig Zuckerwasser und pflegen wenige
Puppen.
Eier gibt es keine, selbst die Königin ist nur schwer zu finden,
immer dicht umringt in einem Knäuel von Arbeiterinnen verborgen.
Den Nestblock feucht halten, mehr gibt es nicht zu tun.
Auch heute wieder ein aktuelles Bild des Nestes.
31.12.2009
Sie warten weiter auf den Winter.
Immer ein paar wenige Larven, die sich verpuppen.
Mit der Folge, dass die Anzahl
der Larven weiter abnimmt.
Keine Insektenannahme nur am Zuckerwasser vergreifen sie sich weiterhin.
Voll bewegliche Ameisen, die wie im Sommer bei Erschütterungen durch die Gegend hasten.
Wie gehabt noch ein Gesamtbild.
09.01.2010
Die Anzahl der Minipuppen wird von Tag zu Tag mehr.
Sind das die ersten Auswirkungen des Winterruheentzuges?
Larven, die mit den hohen Temperaturen nicht mehr zurechtkommen?
Sich verpuppen, ohne vorher zu richtiger Größe zu wachsen?
Arbeiterinnen, die kein Eiweiß eintragen, weil sie jetzt normalerweise erstarrt tief in der Erde sitzen?
Meistens ist die Königin in einem Ameisenknäuel vergraben, heute konnte ich sie offen beobachten und ablichten.
21.01.2010
Kleine Abweichung vom Ameisenwinter, ein kleiner Eierpulk.
Auch sind sie jetzt in geringer Anzahl dabei zu beobachten, dass sie sich für Proteine interessieren.
Hier untersuchen sie ein Teilstück einer Drohnenpuppe, die ich im Sommer als Winterfutter einfriere.
Ist das jetzt das Ende der Winterruhe?
Sind zu wenige Eier, um da eine Aussage machen zu können.
Bei der Koloniengröße legt eine Königin viel mehr Eier in kurzer Zeit.
03.02.2010
Weitere Eier hat es nicht gegeben, nichts mit Ende der Winterruhe.
Weiterhin nimmt die Anzahl der Puppen zu und wie zu sehen, schlüpfen Arbeiterinnen.
Insekten werden kaum angerührt, nach wie vor trinken sie kräftig Honig- oder Zuckerwasser.
12.02.2010
Kann Euch nicht die Freude machen und hier über Veränderungen berichten.
Keine Anzeichen, dass diese Ameisen wieder durchstarten wollen, sie halten sich an die Vorgaben,
die sie über Jahrtausende von der Natur mitbekommen haben.
Wärme und Futter, sie bleiben dabei, Winterruhe.
Positiv, nicht eine Ameise ist gestorben, was ich so nicht erwartet habe.
Auch wenn es bei uns gerade richtig Winter ist, für diese Art geht die Winterruhe bald zu Ende.
Wird noch richtig interessant wie diese Kolonie wieder in Gange kommt.
26.02.2010
Auch das es jetzt schon fast März ist und Einige von Euch schon darauf warten, dass es hier wieder losgeht,
es tut sich nichts in Richtung Sommergeschäft.
Vielleicht auch mit dem Hintergedanken, die eigenen Kolonien beruhigt auswintern zu können.
Sie sind fleißig am Furagieren, trinken sehr viel Zuckerwasser und reagieren mit hektischen Durcheinander,
komme ich mal etwas unsanfter an ihren Nestblock.
Keine Anzeichen das sie ruhen oder gar in eine Starre verfallen sind.
Weiterhin ziehen sie ein paar Larven des letzten Jahres auf, neue Eier, sporadisch ein paar, mehr ist nicht.
Hier ein aktuelles Bild.
27.03.2010
Auf den ersten Blick sieht es nach einer normalen Entwicklung aus.
Die Königin zwischen Larven, Puppen und Arbeiterinnen.
Es hat sich nichts verändert, sie ziehen immer noch einige Larven vom letzten Jahr auf.
Da es davon noch reichlich gibt, könnte es so noch länger weiter gehen.
In der Natur geht die Winterruhe zu Ende, gibt schon Kolonien die Larven aufziehen.
Was wird das hier jetzt, fehlt doch der Temperaturübergang von kalt auf warm.
Möglicherweise ein wichtiger Reiz, um in die neue Saison zu starten?
07.04.2010
Unverändert.
Keine Anzeichen für ein Ende der "Winterruhe".
Hier ein aktuelles Bild des Nestblockes.
23.04.2010
Hier ein aktuelles Bild des Nestblockes.
Die Winterruhe ist vorbei.
Offen bleibt die Frage, wie haben sie es hin bekommen,
ohne Temperatur- oder Lichtveränderungen den Zeitpunkt herauszufinden,
um wieder durch zu starten?
Was ist bei dieser Art an endogenen Rhythmus vorhanden?
Aktiv waren sie den ganzen Winter über, lediglich für Insekten hatten sie sich kaum interessiert.
Das ist jetzt vorbei, sie futtern wie im letzten Sommer.
Auch ist die Königin wieder in Eiablage gegangen.
Selten gab es eine tote Ameise zu sehen, subjektiv betrachtet,
ist optisch für mich auch keine Reduzierung der Arbeiterinnen zu erkennen.
Na ja wer will diese quirligen Tiere richtig zählen?
Auch sonst geht es voran, sie ziehen die restlichen der mit überwinterten Larven auf.
Weitere Puppen sind vorhanden.
Bin gespannt, wie es weiter geht, wie sie sich weiter verhalten und entwickeln.
14.05.2010
Lasius niger Entwicklung wie gehabt!
Verhalten sich so wie andere Kolonien, die ich gehalten habe.
Gefräßig, munter und ergiebige Nachwuchsaufzucht.
Eier, Larven, Puppen, reichlich, zurzeit läuft es, wie bei einer Kolonie die eine normale Winterruhe hatte.
Schaut selber.
03.07.2010
Hier ein aktuelles Bild aus dem Nest.
Sieht für mich ganz normal aus, die Königin legt weiterhin Eier, Larven werden aufgezogen und verpuppen sich.
Um nicht auf die Schnelle eine riesige Anzahl an Arbeiterinnen zu bekommen, fällt
ihre Futterversorgung knapp aus.
Lasius niger ist gnadenlos, die Königinnen dieser Art sind in der Lage, in kurzer Zeit richtig viele Eier zu legen,
dazu eine üppige Futterversorgung, bringt schnell eine Arbeiterinnenanzahl die nicht mehr zu zählen ist.
19.08.2010
Weiterhin entwickeln sie sich für mich normal.
Eier, Larven, Puppen, das ganze Spektrum der Nachwuchsaufzucht ist durchgehend vorhanden.
Allerdings hat diese Entwicklung ihren Preis, ich muss vergrößern.
Die Anzahl der Arbeiterinnen ist deutlich gestiegen, das jetzige Nest zu klein und überbevölkert.
Am Nestboden gibt es viele helle Stellen, dort ist kein Lehm mehr vorhanden.
Diese Art knabbert gern, ein Verhalten das mit steigender Arbeiterinnenzahl immer ausgeprägter wird.
Ohne eingearbeitetes Drahtgewebe im Gipsblock hätte ich schon länger nichts mehr, worüber ich hier berichten könnte.
Somit ist dieses Update das Letzte mit altem Nest.
Der Neubau ist fast fertig, muss nur noch ein wenig trocknen und ist wie immer aus Gips.
Mit der Regulierung der Arbeiterinnenanzahl, durch verringerte Insektengaben, hat es nicht ganz so funktioniert wie gedacht.
Anstatt weniger große Arbeiterinnen aufzuziehen, haben sie Kleinere aufgezogen und die in größerer Anzahl.
31.08.2010
Keine Ameisen mehr da, das alte Nest ist fast leer.
Habe die viel beschriebene Umzugsfaulheit und Nesttreue dieser Art bemüht um sie ins neue Nest umziehen zu lassen.
Na ja, ein wenig Nachhilfe gab es, indem die Abdunkelung des alten Nestblockes entfernt wurde.
Zwei Tage und sie waren im neuen Nest.
Hier ist alles übersichtlicher und besser zu beurteilen.
Momentan sind nicht viele Puppen vorhanden, viele Larven in allen Größen.
Hier noch Bilder aus ihrem neuen Nest.
Langsam steigt die Spannung, legen sie wieder eine Winterruhe ein oder machen sie durch?
19.09.2010
Aktueller Stand.
30.09.2010
Der Sommer geht zu Ende.
Ihre Nachwuchsentwicklung verändert sich deutlich.
Larven sind in unterschiedlichsten Größen vorhanden,
sehen weiterhin saftig und prall aus, nicht verschrumpelt oder eingetrocknet.
Einige in der Größe das bald von einer Verpuppung auszugehen ist, nur die gibt es nicht mehr.
Neben unzähligen Larven (schätzungsweise weit über Tausend) gibt es kaum noch Puppen.
Zählt selber, dieses kleine Häufchen, mehr ist fast nicht.
Hungrig sind sie auch fast wie immer, Zuckerwasser
davon scheinen sie nicht genug kriegen zu können.
Was das bleibt, auf den Bildern vorab gut zu sehen, pralle Gaster.
Insekten nicht unbedingt weniger, sie sind nur wählerischer geworden.
Meine extra zerteilten Mehlkäferpuppen ignorieren sie jetzt, Fliegen, zerteilte Heimchen stehen
weiterhin hoch im Kurs.
Ist für mich nicht festzustellen ob sie weiterhin einen Teil der kleinsten Larven weiter aufziehen, auszuschließen ist es nicht.
Keine Veränderung der Temperaturen, Licht, Futter, soviel sie nehmen und doch sieht es so aus, dass sie in Winterruhe gegen wollen.
Die von mir zu beeinflussenden Parameter stehen weiterhin auf Sommer,
trotzdem sind sie dabei, wie schon letzten Winter eine Ruhephase einzulegen.
Für mich klar, es reicht nicht aus ihnen sommerliche Bedingungen anzubieten, um sie von einer Winterruhe abzuhalten.
Nehmt das jetzt nicht als Anlass die bevorstehende Winterruhe bei Euren Lasius niger ausfallen zu lassen.
Bei Gründervölkern oder kleinen Völkern ist es spätestens dann an der Zeit,
wenn sie mit der Nachwuchsaufzucht aufhören, sie kühler zu stellen.
Bei größeren Völkern, mehrere Hundert Arbeiterinnen,
könnt Ihr überlegen ob Ihr das Risiko “warme Überwinterung” durchziehen wollt.
Warum nur mit größeren Völkern?
Bei warm durchgehaltenen Völkern bleiben deutliche Aktivitäten erhalten, dabei sterben Arbeiterinnen,
die nicht ersetzt werden, Nachwuchs gibt es erst wieder im nächsten Jahr.
Bei kleineren Völkern ist da mitunter im Frühjahr nur noch ihre Königin übrig.
09.10.2010
Aktueller Stand.
25.10.2010
Nichts Ganzes und nichts Halbes, anders kann ich ihr Verhalten nicht beschreiben.
Gibt weiterhin wenige Puppen.
Unzählige Larven.
Die Königin dicht umringt.
Eier gibt es keine.
Außenaktivitäten sind kaum vorhanden.
Gelegentlich einige wenige Arbeiterinnen die sich Zuckerwasser abholen, gelegentlich auch mal ein
wirklich kleines Heimchen.
Ansonsten nehmen sie nichts, keine Spur mehr von den gierigen Tieren wie ich sie noch vor ein paar
Wochen beobachten konnte.
07.11.2010
Keine Veränderungen, sie ruhen weiterhin bei 24°C.
12.11.2010
Hier ein aktuelles Nestbild.
Links oben seht ihr die Königinnen.
Hellere Felder in den Kammern sind Larven, Puppen gibt es zurzeit fast keine.
08.12.2010
Sieht doch ganz normal aus, dicke, fette Larven.
Larven die nicht eingetrocknet, verschrumpelt aussehen, gut im Futter.
Umsorgte Puppen.
Auf dem ersten Blick wie bei Sommerbetrieb.
Nichts passt so richtig.
Alles, was auf dem Bild an Puppen zu sehen ist, das ist es auch schon.
Larven, die nicht wachsen mit wenigen Ausnahmen.
Mit anderen Worten, es hat sich nichts verändert.
Wenige furagierende Ameisen die nur Interesse für ein wenig Zuckerwasser durchblicken lassen.
Insekten werden weiterhin ignoriert.
Es beleibt dabei, Winterruhe bei 24°C.
Hier noch ein aktueller Überblick.
Wie sie auch ausgehen wird, diese warme Durchaltung, ihre Königin wird wie immer umsorgt,
dicht umringt von Ameisen, die reichlich zu geben haben (pralle Gaster).
27.12.2010
Das die Entwicklung Lasius niger ohne Winterruhe nicht vorangeht, was soll ich dazu sagen?
Seit hier eifrig mit dabei und könnt eigene Schlüsse ziehen.
Zumindest dieses Volk lässt sich nicht beeinflussen durch angenehme Temperaturen, Futter wie gewünscht und das nicht zu knapp.
Diese Ameisen brauchen in der Natur Zeit um ihren Nachwuchs aufzuziehen.
Dafür wird Futter gebraucht, das sie erst mal finden müssen.
Einfach so ins Blaue Nachwuchs aufziehen und am Ende davon Einiges zu opfern, weil es zu kalt geworden ist?
Möglicherweise auch eine Überlebensstrategie?
Diese Lasius niger Kolonie interessiert es nicht was wir meinen, vermuten, darüber schreiben.
Für sie gibt es andere Verhaltensweisen, die nicht nur durch immer warme Temperaturen und Futter beeinflusst werden.
Ändert auch nichts, das sie gelegentlich eine Fliege als Futter eintragen, der große "Run" auf Insekten ist nicht vorhanden.
Hier noch Bilder, wo sie sich um ihre Larven kümmern, diese pflegen, ohne weiteres Wachstum.
03.01.2011
Es ist, wie es war, keine Veränderungen.
Etwas Zucker- oder Honigwasser reicht ihnen.
Auffällig, sie tragen keine Toten raus.
Entweder sie verwerten diese anderwertig oder es gibt keine.
Wie schon im letzten Winter sind immer einige wenige, kleine Puppen vorhanden.
09.01.2011
Eine Weiterentwicklung auf Sparflamme.
Einzelne Larven verpuppen sich und einzelne Arbeiterinnen schlüpfen.
Unzählige Larven, die keinesfalls eingetrocknet aussehen, im Gegenteil, prall und wohl genährt.
Genauso die Arbeiterinnen.
Was fehlt sind Eier.
In den letzten Tagen haben sie zerteilte Stubenfliegen eingetragen
und bis zu ihren Larven gebracht.
Sind das jetzt die ersten Anzeichen für ein Ende ihrer Winterruhe?
Ihrer Königin interessiert das noch nicht, ist so mager wie schon die ganze Winterruhe über.
15.01.2011
Die Anzahl der Puppen nimmt weiter zu, im Vergleich zu den vergangenen Wochen, deutlich.
Hier ein paar Larven, die auch bald Arbeiterinnen werden wollen.
Gut zu sehen, die vielen feinen Partikel, die von Arbeiterinnen an die Larven gelegt werden,
um diesen beim Anfertigen eines Kokons zu unterstützen.
Sie interessieren sich jetzt mehr für kleinste Insekten wie Mikroheimchen.
Insgesamt sind jetzt deutlich mehr Arbeiterinnen aktiv in der Arena anzutreffen.
Bin gespannt, was wird?
30.01.2011
Ameisenhaltung von ihrer schönsten Seite, nichts geht voran.
Nur ein Strohfeuer ihr gesteigertes Interesse für Insekten, alles wie gehabt, sie ruhen weiter.
Dabei vergessen sie allerdings nicht, sich um ihre Larven zu kümmern.
09.02.2011
Was soll ich schreiben, Ihr könnt Euch sicherlich denken, was kommt?
Pralle Larven, nicht zusammengefallen oder von leicht eingetrocknetem Anschein.
Lasius niger Larven die sich verpuppen..
Auch wenn sich das alles nach einem Ende der Winterruhe anhört, ist auch gleich klar,
sind alles keine Anzeichen, die das Ende einer Winterruhe diagnostizieren.
Wesentliche Dinge für ein Ende der Winterruhe fehlen.
Kein kontinuierliches Wachstum der Larven, Verpuppungen nur sporadisch.
Arbeiterinnenaktivitäten nur auf Sparflamme,
nicht wie im Sommer Scharen von Ameisen die über Insekten und Honig – oder Zuckerwasser herfallen.
Ganz wesentlich, ihre Königin legt keine Eier.
So ist es wie letztes Jahr, die Anzahl der Larven hat deutlich abgenommen.
Möglicherweise erfreulich das es nur ganz selten eine herausgetragene tote Arbeiterin zu sichten gibt.
Möglicherweise zerlegen sie ihre Toten auch soweit das Reste auf dem Müllhaufen nicht mehr als Ameisen zu erkennen sind.
Rein subjektiv hat die Arbeiterinnenanzahl nicht abgenommen, aber wer kann so viele Tiere vernünftig zählen?
Lehne mich jetzt ganz weit aus dem Fenster.
Zumindest dieses Volk kontrolliert seinen Lebensrhythmus selber
und lässt sich betreffend einer Winterruhe, nicht durch durchgehend warme Temperaturen und ständige Futterangebote beirren.
18.02.2011
Jeden Tag ein kurzer Blick ins Nest und jeden Tag die gleiche Überraschung.
Nichts!
Die faulen Lasius niger ruhen weiterhin.
Und "hinterhältig" sind sie, legen sich mit einem richtig großen Minimehlwurm an und dann nichts.
19.02.2011
Gerade geschrieben und auch schon Schnee von gestern.
Es geht los, sieht ganz nach dem Ende ihrer Winterruhe aus, mehrere Eierpakete um die sie sich liebevoll kümmern.
Schnell noch einen Blick auf ihre Königin.
Wie immer kreisrund umgeben von Arbeiterinnen.
Sieht für mich so aus als hätte sie zugelegt, was meint Ihr?
02.03.2011
Wenn Ihr hier jetzt den großen "Run" erwartet, muss ich Euch enttäuschen.
Nichts Ganzes und nichts Halbes, ist gut zutreffend als Beschreibung für dieses Volk.
Gibt gelegentlich kleine Pulks neuer Eier und das war es auch schon.
Überwinterte Larven wachsen überwiegend nicht, wie gehabt ein paar Verpuppungen.
Auch ihr sommerlicher Appetit auf Insekten lässt weiter auf sich warten.
20.03.2011
Alles wie gehabt, keine Veränderungen.
Allerdings haben sie gerade ein neues Hobby.
Wer erzählt diesen Ameisen bloß immer wo sie am Besten einen neuen Ausgang in die Freiheit knabbern können?
14.04.2011
Wenn Ihr hier auf ein Update wartet, dann guckt Ihr genau wie ich in die Röhre.
Irgendwie fehlt diesen Ameisen jeglicher Anreiz, auf Sommerbetrieb umzuschalten.
Verschiedenste Futtergaben, alles nichts gebraucht.
Gelegentlich ein paar neue Eier, mehr ist nicht.
Durch gelegentliche Verpuppungen ist der Bestand an überwinterten Larven über die Zeit deutlich geschrumpft.
Auch nehmen die Sterbefälle deutlich zu.
Ob das jetzt den fehlenden Winterruhen zuzuschreiben ist oder dem Erreichen der natürlichen Altersgrenze dieser Ameisen,
muss ich unbeantwortet lassen.
In der Natur sind sie schon gut vorangekommen, gibt bald Puppen.
27.04.2011
Mittlerweile gibt es gar keine neuen Eier mehr.
Sie sind jetzt damit beschäftigt die überwinterten Larven aufzuziehen.
Das machen sie, ohne groß Eiweißfutter anzunehmen.
Die Larven wachsen nicht besonders, bis sie sich verpuppen, entsprechend klein die Kokons.
Irgendwas ist kräftig durcheinander gekommen.
10.05.2011
Es geht voran, seit ein paar Tagen legt die Königin und die Anzahl der Eier nimmt zu.
Unspektakulär der Übergang, fast wie aus dem Stand, Arbeiterinnen, die neben Kohlenhydraten, jetzt auch nach Insekten suchen.
Grob bewertet ist ca. ein Drittel den Winter über gestorben.
Gehe davon aus das es ältere Arbeiterinnen waren die auch nach einer normalen Winterruhe bald gestorben wären.
Fällt nur besonders dadurch auf das diese Todesfälle den Winter über kaum ausgeglichen wurden.
Für mich jetzt die Fragestellung, reichlich füttern, gut versorgen und ständig erweitern oder reduzierte Kost und ein überschaubares Volk?
Was meint Ihr?
25.05.2011
Das der Winter vorbei ist, haben sie umgesetzt, viel mehr auch nicht.
Geringe Larvenaufzucht, gelegentlich neue Eier in geringer Anzahl, Minipuppen.
Ist nicht die Verhaltensweise, die ich von Lasius niger kenne.
Nach einer vernünftigen Winterruhe, von mir beobachtet, Ameisen, die fast alles an Futter gebrauchen können.
Dieses Volk nimmt kaum was an, richtig "trübe Tassen".
Biete Verschiedenste an, kleine Fliegen in geringer Menge, ja, sonst Desinteresse.
Keine Ameisenaktivitäten, die bei einem größeren Volk begeistern.
Wo geht sie hin die Entwicklung?
24.06.2011
Eine traurige Entwicklung setzt sich fort, das hier ist fast alles, was an Puppen vorhanden ist.
Die Wenigen schlüpfenden Ameisen gleichen die Verluste durch Todesfälle nicht aus.
An eine Zunahme der Arbeiterinnenanzahl ist nicht mal zu denken.
Möglicherweise ein Lichtblick, die Königin hat eine größere Anzahl an Eiern gelegt.
Eine derartige Anzahl gab es schon lange nicht mehr.
Hier noch ein aktueller Blick ins Nest.